Happy Hour

Schon der letzte Longplayer "Seventy-Two And Sunny" (mit der überflüssigen Single "Rescue") als auch das ebenso einfache wie langweilige Album "No Stranger To Shame" (mit dem schwachen "In A Little While") aus dem Jahre 2002 interessierten kaum jemanden. Uncle Kracker wird für seine Singles geliebt, wie beispielsweise das immer noch in allen Ohren verweilende "Follow Me" aus seinem Debüt "Double Wide". Und einzig das scheint ihm mit seinem neuen Album "Happy Hour" auch wieder gelungen zu sein. Die Single "Smile" ist ein gut durchdachtes Stück Pop, das sich im Gehirn festhakt und durchaus mit Krackers prämierter Ode mithalten kann.

Aber das war's dann auch schon. Mehr hat "Happy Hour" kaum zu bieten: "Another Love Song" kann noch mit ein paar guten Momenten aufwarten, hört sich aber leider zu schnell ab. "My Girlfriend" ist einfach nur ödes Harmonie-Gewechsel, und mit dem vierten Song "Livin' The Dream", ein in Autotune ersaufendes Stück Melancholie-Pop, das zu allem Übel auch noch den Refrain aus Whitesnakes "Here I Go Again" verwurstet, hat man den Tiefpunkt der CD erreicht.

Danach fängt sich Kracker wieder für einen Moment, driftet mit "Corner Bar" etwas unbeholfen in soulige Gefilde ab, ehe er gemeinsam mit Träller-Maus Jesse Lee zur Pennäler-Knutsch-Hymne "Me Again" ausholt. Der Rest von "Happy Hour" ist ebenso banal komponiertes Füllmaterial von der Stange, das nur dazu dient, Krackers Ergüsse auf gute 43 Minuten Albumlänge zu strecken. Insofern gilt: Die Single "Smile" kaufen und das Album dem/der ungeliebten Ex-Freund/in schenken.