Identified

In den USA bereits im Sommer letzten Jahres veröffentlicht, konnte ihr zweites Soloalbum schon dort nicht annähernd an die Erfolge der "High School Musical"-Soundtracks anknüpfen. Aber vielleicht sind es ja auch genau die Leinwand-Chemie und der Duett-Charme von Hudgens und ihrem (Film-)Partner Zac Efron, die auch das Publikum bei ihren Soloausflügen vermisst. Und um als eigenständige Künstlerin wahrgenommen zu werden, fehlt es der Sängerin bislang noch an ausreichendem Profil.

Wohlgemerkt: nicht am Können. Denn Hudgens' stimmliche Bandbreite ist wirklich beeindruckend und wird auf "Identified" voll ausgespielt. Während sie sich mit diesem Sangestalent sicherlich auch in Zukunft einen Namen machen kann, wirken die fünfzehn Songs (zur US-Version wurden drei Bonus-Tracks dazugepackt) allerdings größtenteils ein wenig beliebig. Mit Ausnahme der Vorabsingle "Sneaker Night", einem funky Retro-R&B-Hit, auf den Nikka Costa und Beyoncé getrost neidisch sein dürfen, bedienen sich Hudgens' Produzenten ansonsten recht freizügig im bunten Chart-Pop-Gemischtwarenladen. So gibt's hier ein paar elektronifizierte Britney-Beats ("Identified", "Amazed"), dort ein wenig Piano-Pop-Schmalz, der auch von Konkurrentinnen wie Hillary Duff oder Lindsay Lohan interpretiert werden könnte ("Paper Cut"). Und einmal sogar den Versuch, Hudgens' ein cooles HipHop-Image zu verpassen ("Hook It Up").

Das klappt leider nicht recht. Wie es natürlich überhaupt schwierig für Hudgens sein dürfte, in Zukunft eine für sie passende, erwachsene Rolle jenseits der sauberen und familienfreundlichen Disney-Unterhaltungsmaschinerie zu finden. Aber mit einigen besseren Songs als sie auf "Identified" zu finden sind, könnte es als Sängerin vielleicht sogar klappen.