Lucky Thirteen

"Lucky Thirteen" heißt das Debüt von Vincent. Eine ungewöhnliche Glückszahl, für Vincent ist es der Tag seiner Geburt, außerdem die Anzahl der Songs auf seinem Erstlingswerk. Und der Erfolg der Platte dürfte ihn allemal happy machen. Eine CD mit Synergieeffekten, denn auch dem Käufer ist Happiness beschieden.

Es sind nicht zu anspruchsvolle, eingängige Popnummern, die leicht ins Trommelfell und in die Beine gehen. Man merkt es schnell, der 27-jährige Schwede ist keiner, der das Rad neu erfindet. Vielmehr verwertet er fleißig. Recycling ist nichts Schlechtes, erst recht nicht, wenn es so locker, solide und sympathisch daherkommt wie auf "Lucky Thirteen".

Der langsame Beat zu "P.A.R.A.D.I.S.E" ist von der Sorte romantischer Kopfnicker. "Tell Me" ist die Art Songs, zu der man im Club etwas näher zusammenrückt. Mit "Miss Blue" findet sich ein absoluter Ohrwurm auf der Platte, der manchem Radiohörer längst bekannt sein dürfte, die Single wurde bereits im April veröffentlicht und rockte durch die Boxen so mancher Dancefloor-Disse. Gut, die Texte, die zum Teil auch aus Vincents Feder stammen, strotzen nicht gerade vor Weisheit, vielmehr vor platten, schon oft gehörten Phrasen. "You live your life to learn", "You get what you deserve", "You're the light when I'm feeling dark", "I have seen so many things in life" - wie, mit 27 schon? - tausendmal gehört, nichts geändert.

Das könnte er vermutlich besser, der Vincent. Die Melodien, Beatkonstrukte und die Soundeffekte lenken glücklicherweise davon ab. Vincents Musik führt unweigerlich zu Zappel-Anfällen. Man kann nicht anders, als die Beine den Beats folgen zu lassen. Der Sound hat London-Chic, versprüht jede Menge Happiness und Partylaune. Was will man mehr? Um sich die kalten Abende durch kleine Tanzübungen im Zimmer wärmer zu gestalten, genügt es allemal.