Der Opener "Power to believe" rennt bei mir gleich mal an die Progressiv- Grenzen meines Musikgeschmackes, da der Track völlig wirr, verstrickt wirkt. Mit brutal progessiven Gitarrensounds, sehr unterschiedlichen Gesangspassagen des Sängers Salinas machen die Amerikaner gleich klar, worum es auf "Zero Hour" gehen wird. "Dark Deceiver" tritt dafür gleich mal mit einer leicht härteren Gangart in meine Ohrmuschel und zeigt, dass die Gebrüder Tipton die Seitengeräte perfekt im Griff haben. Dennoch ist auch der zweite Track verflucht technisch, sei es nun in der Gitarrenführung oder dem Gesang. ~ metal-channel aufklappen »
"Inner spirit" dagegen macht mich auch bei mehrfachem Hören nicht ganz sicher, ob ich vielleicht doch gleich ein Lied vorspulen sollte?dennoch halte ich es die 12 Minuten aus. "Resurrection" ist zwar nur ein viertel so lange wie "Inner spirit", geht aber ebenso heftig-progressiv los. Die Entwicklung in diesem Song ist allerdings schneller und kommt schneller auf den Punkt. Dementsprechend bewerte ich diesen Song auf jeden Fall positiver.
Das erste der beiden Instrumental-Lieder der Platte ("Tendonitis") beginnt mit süßer Kinderstimme und zeigt wiederum, was Prog-Metaller eben besser können, als "Normal-Metaller" ? wunderbar verstrickte Gitarrensoli. "The Temple Within" verspricht schon etwas weniger technisch zu werden, da die Gitarren doch eher monotone Rhythmen anstimmen. Umso progressiver ist in diesem Song der Gesang von Chris Salinas.
"Lies" und "The Passion Of Words" sind zwei Songs, die nahezu normale Liedlänge besitzen. "Lies" kann mich zwar gar nicht überzeugen, gefällt aber einem Progessiv-Fan sicherlich genauso, wie die anderen Songs. "The Passion of Words" kommt da gleich anders an bei mir?ist nicht so verzwickt, leichter zu hören, vielleicht sogar richtig eingängig.
Zeitweise klingt das Album sehr anstrengend, dennoch muss ich sagen, dass es bei weiteren Hörgängen immer besser klingt und sich mit anderen Prog-Metallern wie DREAM THEATER locker messen kann. Vor allem der Gesang ist meines Erachtens besser, als der der Kollegen von DREAM THEATER. Anfängliche Bedenken und Ängste, Ohrenkrebs zu bekommen, sind bei weiterem Anhören ins nichts geflüchtet und ich kann mir vorstellen, die CD sogar noch öfters anzuhören. Deswegen auch meine hohe Bewertung, da ich bei weiterem Anhören wirklich total überrascht wurde und das auf jeden Fall ein Qualitätsmerkmal ist!
Fans von DREAM THEATER, FATES WARNING, SIEGES EVEN und/oder PAIN OF SALVATION sollten diese Scheibe auf jeden Fall anhören!