Against Me!

Gegen konservative Rentner, für klassischen Rock


Against Me! stecken ihr Revier ab

Aktueller Artikel im akuma.de Magazin zu Against Me!
» Übersicht von Against Me! anzeigen

Gegen konservative Rentner, für klassischen Rock

Against Me! stecken ihr Revier ab

15.06.2010 "Wir haben mit 'New Wave' zwei Jahre lang getourt. Das war ... lang" sagt Tom Gabel. Anschließend lacht der Sänger von Against Me! und ergänzt: "Im Prinzip sind wir seit 2001 unterwegs - mit kurzen Unterbrechungen. Das ist es, was uns Spaß macht." Mit ihrer unermüdlichen Tourbereitschaft und dem 2007 erschienenen "New Wave" mögen Against Me! den Sprung in den Mainstream geschafft haben. Musikalisch, aber vor allem, was den Bekanntheitsgrad der Band aus Florida anging: Das Album fand sich in mehreren Bestenlisten wieder, auch in Deutschland füllen Against Me! mittlerweile große Hallen. Doch in Sachen Attitude hat sich für die Band kaum etwas geändert. "Wenig", so Gabel, habe man bei den Aufnahmen zu "White Crosses" anders gemacht.

Zügig arbeitet die Punkrock-Band immer noch: Wie schon bei "New Wave" enterte man nach einer kurzen Pause im Januar 2009 das Studio - gemeinsam mit Butch Vig. Der legendäre US-Produzent (Nirvana, Smashing Pumpkins) ist wohl maßgeblich für den Klang von Against Me! verantwortlich. Nach drei Wochen war das Ding im Kasten: "Das war wie bei 'New Wave'. Bei beiden Alben haben wir uns Zeit gelassen, schon vorher recht ausführlich an den Songs gearbeitet. Butch hat viel an den Melodien und den Harmonien gebastelt. Der Hauptunterschied ist vielleicht: Beim letzten Album fanden wir unseren Sound. Diesmal haben wir ihn verfeinert", sagt Gabel.

Against Me! - P

Zudem änderte sich der Blickwinkel: Die Songs auf "White Crosses" haben ihren Ursprung zu großen Teilen in einer räumlichen Veränderung. Gabel zog aus seiner Heimatstadt Gainesville in den kleinen Küstenort Saint Augustine. Der Ansatz war so eine Art Nabelschau. Strandspaziergänge, Autofahrten, nicht zuletzt die eigenen Gedanken sollten Gabels Songs prägen - so entstand auch der Titeltrack quasi aus dem direkten Blick heraus: "Gegenüber von dem Haus, in dem ich in Saint Augustine wohnte, stand eine Kirche. Und vor der Kirche waren 4.000 Kreuze aufgestellt, daneben eine Tafel mit den Gesichtern von Kindern. Das war eine Aktion militanter Abtreibungsgegner, die das 'Den Friedhof der Unschuldigen' nannten. All diese Kreuze zu zerstören, wäre eine ziemlich witzige Sache", sagt Gabel - und fügt an, dass er versuche, diesen Geist auf der Platte zu vermitteln. "Die Kirchen haben in Florida zu viel Macht. Gainesville, wo wir herkommen, ist recht progressiv. Der Rest des Staates ist aber von alten, reichen, konservativen Rentnern geprägt. Alle zwei Blocks eine Kirche - jeder Amtsträger brauchte die Unterstützung der Gemeinde."

Und musikalisch? Gabel bezeichnet die Abkehr vom Punk und die Hinwendung zum markigen Rock - am deutlichsten in der ersten Single "I Was A Teenage Anarchist" erkennbar - als "natürliche Entwicklung" der Band. Sie ist aber vielleicht auch eine Art Hinwendung zu den geografischen wie auch persönlichen Wurzeln des Sängers: In Gabels Plattenschrank findet sich auch ein Album des berühmtesten Musikers seiner Heimatstadt, Tom Petty: "Die erste CD, die ich hatte, war sein Album 'Full Moon Fever'", erzählt er. "Auch Neil Young hörte ich - selbst zu der Zeit, zu der ich mich eigentlich nur für Punkrock interessierte." ~ Jochen Overbeck (teleschau)


Interviews, Stories, Meldungen und CD-Kritiken zu Against Me!

Gegen konservative Rentner, für klassischen Rock

Against Me! stecken ihr Revier ab
Gegen konservative Rentner, für klassischen Rock

"Wir haben mit 'New Wave' zwei Jahre lang getourt. Das war ... lang" sagt Tom Gabel. Anschließend lacht der Sänger von Against Me! und ergänzt: "Im Prinzip sind wir seit 2001 unterwegs - mit kurzen Unterbrechungen. Das ist es, was uns Spaß macht." Mit ihrer unermüdlichen Tourbereitschaft und dem 2007 erschienenen "New Wave" mögen Against Me! den Sprung in den Mainstream geschafft haben. Musikalisch, aber vor allem, was den Bekanntheitsgrad der Band aus Florida anging: Das Album fand... mehr »