Alexandra Burke

"Wenn du Stevie Wonder bist, dann sing!"


Alexandra Burke ist Englands neuestes Casting-Wunder

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"Wenn du Stevie Wonder bist, dann sing!"

Alexandra Burke ist Englands neuestes Casting-Wunder

22.02.2010 "Hi, this is Alexandra Burke and you're listening to ..." - Wie viele Anläufe Alexandra Burke braucht, um den sperrigen Namen des deutschen Radiosenders auszusprechen, lässt sich nicht zählen. Tapfer kämpft sie sich durch den Zungenbrecher. Als sie ihn endlich fehlerfrei über die Lippen bekommt, stößt sie einen Jubelschrei aus, der selbst durch die geschlossene Tür des Hotelzimmers deutlich vernehmbar ist. Schwebte ihr so etwas vor, als sie sich bei "The X-Factor" bewarb? "Überhaupt nicht", antwortet die 21-Jährige und verzieht ihren knallrot geschminkten Mund zu einem breiten Grinsen, das ihr Gesicht in den nächsten 20 Minuten nur verlassen wird, wenn sie in lautes, schallendes Gelächter ausbricht.

Obwohl sie gerade einen Radiojingle nach dem nächsten einsprechen durfte, ist Alexandra Burke hervorragend aufgelegt: "Ich will hart arbeiten, um zurückzugeben, was ich bekomme", erklärt sie überzeugt. Und seit sie 2008 in der britischen Castingshow "The X-Factor" gewann, bekommt sie eine Menge: "Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal in einer Disko oder einer Bar einen Drink bezahlt habe", sprudelt die Singlefrau aufgeregt los. "Wenn ich meine zehnköpfige Familie mitnehme, dürfen die auch gratis trinken, den ganzen Abend lang."

Alexandra Burke - A

Klar, dass sich das Energiebündel darüber freut - denn die Familie, der sie schnellstmöglich ein schönes Haus außerhalb des "lächerlich teuren" Londons kaufen will, geht ihr über alles: "Ich verbringe jede freie Minute mit meiner Mutter und meinen fünf Geschwistern. Sie sorgen dafür, dass ich am Boden bleibe." Allerdings verdankt die Casting-Entdeckung ihnen auch, dass sie überhaupt erst die Gelegenheit zum Abheben bekam: "Meine Mom und mein jüngerer Bruder bearbeiteten mich so lange, bis ich mich ein zweites Mal bei 'X-Factor' bewarb. Ich nahm bereits 2005 teil, kam recht weit, aber man sagte mir, ich sei noch nicht so weit. Das Publikum ahnt gar nicht, wie schwer sich das verdauen lässt. Ich wollte das nicht noch ein zweites Mal durchmachen. Aber die beiden ließen einfach nicht locker."

Dabei war es vor Jahren ihre Mutter, Ex-Soul-II-Soul-Mitglied Melissa Bell, die es Stevie Wonder ausredete, ihre Tochter unter Vertrag zu nehmen. Der nämlich rief eines Tages im Hause der Kollegin an: "Ich war etwa zwölf, als das Telefon klingelte, und der Mann am anderen Ende behauptete, er sei Stevie Wonder. Ich meinte 'Wenn du wirklich Stevie Wonder bist, dann sing!' Er stimmte 'Isn't She Lovely' an und ich konnte nur noch 'Entschuldigung, Entschuldigung' stammeln", erinnert sich Alexandra Burke strahlend. Nachdem Stevie sein Ständchen beendete, war es an ihr, zu singen. Die Soullegende war begeistert, doch Alexandras Mutter, per Telefonkonferenz aus Australien zugeschaltet, bremste ihre Tochter aus: "Sie sagte: 'Sie ist erst zwölf, sie muss noch so viel lernen. Wenn sie jetzt ihre Karriere beginnt, ist sie mit 13 hinüber.' Und damit hatte sie recht."

Dennoch durfte Klein-Alexandra, die schon immer nur singen wollte, zu dieser Zeit an ihrem ersten Fernseh-Talentwettbewerb teilnehmen. "Star For A Night" wurde damals jedoch eine andere - eine gewisse Joss Stone, mit der die Zweitplatzierte bis heute eng befreundet ist. "Normalerweise ist es schwierig, unter diesem Konkurrenzdruck Freunde zu finden, aber wir verstanden uns auf Anhieb. Zu meinem 14. Geburtstag schmiss Joss sogar eine riesige Party für mich", plaudert die Durchstarterin aus dem Nähkästchen.

Doch trotz dieser prominenten Freundin zieht die Medienwelt jedoch derzeit eine andere zum Vergleich heran, wenn es um Alexandra Burke geht: Leona Lewis, ihre erfolgreiche Vorgängerin bei "X-Factor". Stört das nicht? "Wie kann man sich über einen Vergleich mit einer Frau ärgern, die in einem Atemzug mit Mariah Carey und Whitney Houston genannt wird?", fragt die Sängerin ungläubig, besteht aber darauf, dass sich ihr Album doch hörbar von dem der Nicht-Rivalin unterscheide: "Mittlerweile kommen die Leute an und meinen: 'Du klingst gar nicht wie Leona'. Und ich meine 'Ja, das habe ich auch immer gesagt'". Obwohl sie sich am liebsten natürlich mit niemandem in eine Schublade stecken lassen würde, gebe es aber doch einen Vergleich, gegen den sie rein gar nichts einzuwenden hätte: "Nenn mich eine kleine Beyoncé und ich bin sehr glücklich", gibt Alexandra Burke zu Protokoll - lachend, natürlich. ~ Annekatrin Liebisch (teleschau)


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