Nach zahlreichen Problemen mit ihren alten Labels wechseln die 5 Holländer zu den legendären Mannen von Metalblade und legen mit "Flesh_Power_Dominion" ihr 3. Werk vor, das nicht nur beim Songwriting, sondern auch in der Produktion einen Quantensprung macht. Dominierten auf "Gracefull... Yet Forbidden" noch Death Metal Klänge, sind Callenish Circle anno 2002 variabler und weit aus melodiöser unterwegs. Auch "Gracefull... Yet Forbidding" war schon recht melodiös, aber bei weitem nicht so eingängig. ~ metal-channel aufklappen »
Wenn eine Band weiß, wie man ein Album zu eröffnen hat, dann Callenish Circle. Was "Soul Messiah" für "My Passion Your Pain" und "No Reason" für "Gracefull... Yet Forbidden" sind, ist "Obey Me" für "Flesh Power Dominion", ein verdammt geiler Opener, der von Anfang an die Marschrichtung vorgibt. Nach kurzem Sample, dröhnt ein verdammter Gitarrenbastard aus den Boxen und das mit einem Druck, der deine Schädeldecke bersten lässt. Dazu Pat´s Stimme, die mal wieder geschickt zwischen tiefen Growls und gelegentlichen Gekreische wechselt, ohne dabei die Melodien zu zerstören. "For What Ist Good For" beginnt wiederum mit einem kleinen Sample und ein verdammt coolen Schrei. Überhaupt sind perfekt platzierte Schreie ein Markenzeichen des sympathischen Shouters. Interessant finde ich die Tatsache, dass die ersten 4 Songs des Albums anscheinend aufeinander aufbauen. Die Übergänge sind fließend und ehrlich gesagt, hätten die 4 Songs auch zu einem 20 Minuten Stück zusammengefasst werden können. Das ist kein Kritikpunkt, sondern ein Pluspunkt. Fragt nicht warum, es ist einfach so. Mit "Bleeding" kommt dann auch der erste etwas zwiespältige Song. Nach den 4 Up-Tempo Nummern, kommt ein ruhiger Song gerade recht, aber irgendwie will der Funke nicht so wirklich überspringen. Nach coolem Synthi-Intro und ein wenig Mid-Tempo Action, folgen ruhige Klavierklänge, immer wieder unterbrochen von Mid-Tempo Gitarren. Das herausragende an diesem Song sind Pat´s Vocals, die den Song echt pushen. "Your Final Swansong" erzeugt bei mir immer wieder Gänsehaut, egal wie oft ich den Song jetzt schon gehört habe. Er wird einfach nicht langweilig. Wieder super Drumming, fette Gitarren und ein Sänger, der sich die Seele aus dem Leib schreit. Bei jedem Callenish Circle Album kristallisiert sich für mich ein absoluter Lieblingssong heraus. Hier ist es "Suffer My Disbelief", ein anfangs ruhiger Mid-Tempo Brecher mit cleaner Gitarre in den Strophen, der immer wieder von extrem geilen Doublebass Attacken geführt wird. Genau das richtige nach den vielen "In die Fresse" Songs. Zu den 8 regulären Songs gesellen sich noch die beiden Coverversionen "Pull The Plug" von Death und "When The Lady Smiles" von der holländischen Rockband Golden Earring. Letzterer gefällt mir übrigens richtig gut, zumal er trotz der tiefer gestimmten Gitarren und Pat´s Stimme, doch sehr ans ohnehin schon tolle Original erinnert.
Am Mischpult saß hier erstmals Andy Classen, der auch die beiden Nachfolger produzieren sollte. Es ist ihm wieder mal gelungen, ein an sich schon sehr gutes Werk, noch mal auf den Punkt zu bringen.
Auch hierfür gebe ich den 5 Käseköppen 9 von 10 möglichen Pommesgabeln, denn wie schon erwähnt machen sie mit diesem Album einen riesigen Satz nach vorn und bereiten quasi den Weg für ihr Nachfolgemeisterwerk.