Napalm Death

"Napalm Death" fanden sich 1982 in Birmingham zusammen, wo sie zunächst unter dem Namen "Civil Defence" Punk, Punkrock spielten. Die nächsten Jahre verwandten sie darauf, ihre Musik extremer, metallischer und härter zu machen. Natürlich wurden auch die Vocals tiefergeschraubt, sodass der typische Staubsaugersound entstand.

Ihre Motivation war klar, wozu sich Shane Embury (Bassist) wie folgt äußerte: "Ich möchte lediglich extreme Musik machen und all diese Fratzen aufblicken lassen, die mir in den letzten fünf Jahren auf die Nerven gegangen sind. Ich möchte nur all diese Scheiss-Standard-Rock-Leute aufblicken lassen. All diese Heavy-Metal-Schwachköpfe.

Ich möchte Fuck-Off Musik spielen." Klare Ansage, oder? Nieder mit den Weicheiern. Auch liegen ihnen politische Botschaften nicht fern, wie einerseits ihr Name suggeriert, andererseits ihre Herkunft aus der Anarcho-Punk-Szene nahelegt. Klare Ansage auch beim Line-Up ihres ersten Demos "Hatred Surge": Nik - Vox, Just - Guitars, Nuts - Bass, Rat - Drums.

Bald schon avancierten "Napalm Death" zur krassesten Grindcore-Band überhaupt und brachten 1987 ihr zum Kult gewordenes Debüt-Album "Scum" heraus, womit sie zahlreiche andere Bands beeinflussten und auch über die Szene hinaus bekannt wurden. "Scum" wurde allein in England fast 100.000 mal verkauft, eine beachtliche Leitung für eine so krasse Scheibe.

Es folgten reihenweise Umbesetzungen, u.a. kam der damalige "Carcass"-Gitarrist Bill Steer mit ins Boot, weiterhin wurde Lee Dorrian und Shane Embury (der den Ruf als der Mann mit den ekligsten und dreckigsten Haaren innehatte) neu rekrutiert.

Nach der "European Grindcrusher Tour" mit "Carcass", "Bolt Thrower" und "Morbid Angel" konnte man sie auch in den USA live erleben. Weitere Touren mit "Sepultura", "Sick of it All" und "Sacrat Riech" wurden absolviert, ebenso gab's einen Abstecher nach Russland.1992 wurde "Utopia Banished" veröffentlicht, 1993 von einer Compilation-CD gefolgt, die die besten "Napalm-Death"-Titel enthielt.

Den Erlös aus ihrem "Dead Kennedys"-Cover "Nazi Punks Fuck Off" spendeten sie Anti-Nazi-Organsisationen. Ihr Stil hatte sich zwischenzeitlich mehr in Richtung Death-Metal entwickelt, verarbeitete auch Hardcore-Elemente und war nicht mehr besonders grindig.

Line-Up - Mark "Barney" Greenway - Gesang, Mitch Harris - Gitarre, Background Vocals, Shane Embury - Bass, Danny Herrera - Schlagzeug