Cheryl Cole

"Dinge über mich selbst lernen"


Statt Girls Aloud nun solo unterwegs: Fashionikone Cheryl Cole

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"Dinge über mich selbst lernen"

Statt Girls Aloud nun solo unterwegs: Fashionikone Cheryl Cole

24.03.2010 Vom Arbeitermädchen zum Superstar. Einmal Pophimmel und zurück. Zurück? Bei Cheryl Cole scheint es immer nur noch weiter nach oben zu gehen. Sie trägt den Nachnamen ihres Mannes, des Fußballnationalspielers Ashley Cole, gab jedoch im Februar bekannt, dass sie sich von ihm trennen werde. Aber in Sachen Popularität steht sie ihm inzwischen kaum in etwas nach. Bekannt wurde sie als Teil der Girlgroup Girls Aloud, nun veröffentlicht Cheryl Cole ein Soloalbum - mit prominenter Unterstützung. Black-Eyed-Peas-Chef "will.i.am ist für alles verantwortlich", sagt die zierliche Sängerin, wohl wissend, dass sie mit ihrem Debüt "3 Words" in England auf Platz eins gechartet ist und binnen kurzer Zeit mit Doppelplatin ausgezeichnet wurde. Beschützt von drei persönlichen Assistenten empfängt Mrs. Cole, die in England bereits als eine Art "Nationalheiligtum" gehandelt wird, Menschen, die mit ihr sprechen wollen. "Die bestangezogenste Frau der Welt" - so einer ihrer neusten Titel - trägt eine rosa Röhrenjeans, dazu eine kurze graue Jacke und High Heels, mit denen sie heute noch nicht draußen gewesen sein dürfte. Denn in Berlin herrscht zum Zeitpunkt des Interviews tiefster, trister Winter.

Draußen vor der Tür lauert eine gefährliche Mischung aus Eisplatten und Schneematsch. Sag mal ehrlich, wie sehr hasst Du solches Wetter?

Cheryl Cole - M

Cheryl Cole: Das trifft den Nagel einfach nur auf den Kopf: Ich hasse es. Ich gehöre zu den Menschen, die sofort, wenn sie nach Hause kommen, die Heizung aufdrehen und dann brauche ich ein heißes Bad. Ich liebe die Wärme und hasse die Kälte. Außerdem - um beim aktuellen Beispiel hier in Berlin zu bleiben - habe ich noch nicht mal anständige Kleidung dabei für dieses Wetter. Natürlich kenne ich das von zu Hause in England, aber ich komme damit nicht besonders gut klar.

Wann hattest Du denn das letzte Mal die Möglichkeit, in der Sonne zu liegen?

Cole: Das ist noch gar nicht lange her, ich hatte über Silvester eine Auszeit und war eine Woche in Südafrika im Urlaub.

Warst Du nur am Strand oder wolltest Du auch die Natur und Tiere sehen?

Cheryl Cole - G

Cole: Ich habe keine Safari mitgemacht, und auch nicht wirklich Tiere gesehen. Es ist nämlich so, ich ertrage es nicht, wenn ein Tier ein anderes frisst, genauso wenig kann ich es ertragen, wenn ein Tier vor meinen Augen getötet wird.

Und sofort danach musstest Du wieder in Deinem engen Zeitplan weiterarbeiten.

Cole: Ja, ich bin recht fleißig und arbeite hart und sehr diszipliniert, aber ich mag ja auch, was ich tue. Ich habe jetzt Verantwortung übernommen ...

Das klingt, als wärst Du eine vernünftige Person?

Cole: Ja, würde ich schon sagen. Gib mir ein Beispiel in welcher Hinsicht.

Verantwortungsbewusst sein, an die Zukunft denken ...

Cheryl Cole - K

Cole: Ja, da ordne ich mich ein. Ich bin mir klar darüber, was ich gerne hätte und mir wünsche. Ich hoffe, bis zu der Brücke zu gelangen, wo ich hin möchte. Ob ich dann drübergehen kann? Wenn das nicht geht, muss ich einen anderen Weg suchen und schauen, was dann passiert. Das sind unsere Möglichkeiten.

Bist Du ein Mensch, der sein Leben, wo es möglich ist, gerne plant?

Cole: Nein, ich gehöre zur spontanen Sorte, und ich mag es, wenn mir das Leben "passiert". Im Grunde wäre ich gerne einer, der organisiert und plant, aber es ist eben nicht planbar. Schau mal, wenn ich zu dem Laden da auf der anderen Straßenseite gehen will, denke ich vielleicht daran, ein Paar Schuhe zu kaufen. Dabei falle ich wegen dem ganzen Schnee hin und verletze mich am Bein. War das mein Plan? Nein, ich wollte nur zu dem Geschäft. Jeder Plan bringt dich einer Enttäuschung näher. Nimm es hin, wie es ist: Was passiert, passiert.

Jetzt ist "3 Words" (dt. Drei Worte), Dein erstes Album passiert, Dein erstes "eigenes Kind".

Cheryl Cole - K

Cole: Ich vermute, es ist ein ähnliches Gefühl, als würde man ein Baby zu bekommen. Auch wenn ich das noch nicht erlebt habe. Aber es ist alles so aufregend, dass ich platzen könnte.

Gib mir drei Worte oder Sätze, die Du nicht hören willst.

Cole: Dann nehm ich: Schlechter Song (lacht). Das ist Mist. Und: Ich mag das Album nicht. Aber was ich auch nicht hören will, ist so was wie: Du kannst nicht ... Eine negative Einstellung zu Dingen ist etwas, das ich überhaupt nicht mag. Ich habe einen Neujahrsvorsatz, der das positive Denken beinhaltet, Lächeln, Freude über das, was ich habe. Weil keiner weiß, wann es sich ändert. Nach sieben Jahren Girlgroup, was eine wirklich lange Zeit ist, ist das, was ich gerade erlebe, alles sehr erfrischend.

Du betonst das "Girlgroup" so, als hättest Du Dich davon einen Schritt entfernt?

Cole: Ja, ich war 19 als Girls Aloud seinen Anfang nahm. Wir wurden zusammen älter, jetzt geht es darum, Dinge über mich selbst zu lernen.

Wie wirkte sich denn Eure Popularität aus?

Cole: Wir waren ja nicht immer so erfolgreich, bekamen auch richtig schlechte Kritiken, was hart ist in dem Alter. Da wurde ganz schön auf uns rumgehackt. Als Teenager erscheint einem alles noch viel größer als es vielleicht ist. Du wirst auf jeden Fall frühzeitig erwachsen in einer solchen Situation, das geht schnell, schnell, schnell (schnalzt mit den Fingern).

Dennoch traust Du Dich jetzt etwas alleine auf die Beine zu stellen.

Cole: Ich hatte nicht das Selbstvertrauen für diese Aufnahmen. Ich bin zwar mittlerweile erfolgreich mit meiner Band, aber es war alleine will.i.am, der glaubte, dass ich etwas alleine hinbekomme, das anders ist. Er ist der Mann hinter diesem Album, der Initiator, der mich da reingezwungen hat (lacht). Es war sein Vorschlag, dass ich in der Girls-Aloud-Pause ein Soloalbum aufnehmen könnte. Und jetzt gehe ich auf Tour mit den ... (blickt in den Raum zu ihren drei Aufpassern) Black Eyed Peas. Das ist ein großes Ereignis in meiner Karriere.

Warum hattest Du ohne will.i.am nicht den Mut zu einem eigenen Album?

Cole: Weiß ich nicht. Ich bin aufgewachsen in einer großen Familie, und auch mit den anderen Mädchen erlebte ich alles gemeinsam und dann sollte ich plötzlich alleine dastehen ... Ich vergleiche es mit einer Ehe. Wenn du dich nach sieben Jahren trennst und dich zum ersten Mal neu verabredest, weißt du nicht, ob das richtig ist, was du tust.

Aber Ihr habt Euch doch nicht getrennt, oder?

Cole: Nein, wir müssen drei weitere Alben abliefern. ~ Claudia Nitsche (teleschau)


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