"Golem" fanden sich 1989 in Buckow (Brandenburg) zusammen, damals noch DDR. Wie man sehen bzw. hören kann, brachte Ostdeutschland durchaus auch krassen Sound hervor. Gründungsmitglieder waren Max Grützmacher (Bass), Michael Marschalk (Schlagzeug) and Andreas Hilbert (Gitarre, Gesang). Der Bandname "Golem" klingt dabei ein bisschen nach Understatement, nimmt man ihn wörtlich. ~ Metal Channel aufklappen »
Ursprünglich steht "Golem" (hebräisch "gal'mi") für Ungeformtes", "Unfertiges", später für "dumm" oder "hilflos" (Iwrit), auch "ungebildet". In den (meist mitteleuropäischen, am bekanntesten ist die aus Prag) Legenden ist der Golem ein humanoides aus Lehm geformtes Wesen, das nicht sprechen kann, aber Befehlen folgt und über besondere Kräfte verfügt (der biblische Adam ist auch wie ein Golem aus Lehm geformt). Der Golem (der durch z.B. einen Zettel unter der Zunge zum Leben erweckt wird) diente vielen Romanen (und auch Verfilmungen) als Vorlage. Zurück zu den deutschen Death-Grindlern: Ihr Sound ist keineswegs ungeformt oder dumm, vielmehr spielen sie technisch versiert und integrieren gekonnt Tempi-Wechsel, zahlreiche Soli und Melodie in ihren eher anspruchsvollen rauen Grindcore-Death-Stil.
Dem 1991 herausgebrachten Vier-Track-Demo "Visceral Scab" folgten 1992 und 1993 die tragischen Todesfälle des Bassisten Max und des Gitarristen Jens Malwitz. Mit neuer Besetzung nahmen sie ihr Debüt-Album "Eternity ? The Weeping Horizons" auf, das 1996 erschien. Dieses, sowie ihr Zweitling "The 2nd Moon" (1998) und eine Reihe von Live-Acts verhalfen ihnen zu Bekanntheit auch außerhalb der Underground-Szene. Trotz der immer wieder bemühten Vergleiche mit "Morbid Angel" oder "Carcass" ist "Golem" eindeutig eine eigenständige Band mit Innovationspotenzial.
Line-Up - Andreas Hilbert - Vocals, guitars, synths, Carsten Mai - Guitars, Rainer Humeniuk - Bass, Eric Krebs - Drums