Devil You Know

Allerdings: Dieses Maßgebende, mit dem der Name Black Sabbath gerne assoziiert wird, das wird nicht mehr herausgefordert. Kein neues "Mob Rules" oder "Heaven & Hell"-Album liegt vor. Es ist eher die Steigerungsform von "Dehumanizer", mit dem vor siebzehn Jahren das Comeback vielerorts euphorisch gefeiert wurde. Dem Fan kamen alleine beim Betrachten der Besetzungsliste die Tränen, unabhängig vom musikalischen Ergebnis. So unumstritten großartig war dieses jedoch nicht, und auch "The Devil You Know" bleibt beim gewohnten Teufelszeug.

Aber das Album ist harmonischer, kompakter. Und es besitzt beachtliche Einzelleistungen. Ronnie James Dio ist für sein Alter bei unglaublich guter Stimme; sein Einstieg in "Bible Black" - der zurecht ersten Single und ein schillernder, dunkelsamtener Maßanzug für das Erscheinungsbild der Platte - lässt die Rückenhaare eines jeden Menschen zu Berge stehen, der bei einer Pommesgabel eben nicht an die Frittenbude denkt. Der kleine Mann und seine zwei erhobenen Finger. Legendär bleibt es. Tony Iommi serviert dazu übergewichtige Riffs und erstaunlich lockere Soli, Geezer Butler und Vinny Appice schleppen den Takt vor sich her. Es dauert verdammt lange, bis sich die düster-bebende Stimmung ein wenig aufhellt ("Rock And Roll Angel") und noch länger, bis das Tempo angezogen wird und der Hörer erlöst den Fuß mitwippen lässt ("Eating The Cannibals").

Bereits der Zusammenstellung "The Dio Years" spendierten Heaven & Hell drei neue Songs. Was diese vermuten ließen, bestätigt sich nun mit "The Devil You Know": Ordentliche Livegefährten von "Neon Knights" und Konsorten fließen aus der frisch getränkten Feder. Nicht mehr, vor allem aber nicht weniger. Denn sie untermauern eindrucksvoll, dass diese Herren hier immer noch in der Königsliga spielen. Wie auch immer ihre Band heißen mag.