Crucible of Man: Something Wicked, Pt. 2

Jon Schaffer hat die Musik zu beiden Teilen gleichzeitig geschrieben. Es kann also nicht ausschließlich Barlow in die Schuhe geschoben werden, wenn sein Studiocomeback eine über weite Strecken dröge Angelegenheit geworden ist. Ärmel hochkrempeln, grimmig in die Welt blicken und Fäuste ballen: So einige Pressefotos der Herren sind ziemlich schlimm, aber immerhin korrespondieren sie mit der Musik. Zwar geht alles als Iced Earth durch, als stromgitarrenbetont und geschickt arrangiert. Schaffer ist einer der großen Köpfe des Heavy Metal, daran rüttelt auch dieses Album nicht. Aber viele der Stücke landen in der Umsetzung auf dem Bauch. Blind Guardian werden zur Auflockerung herangezogen, wenn Selbstreferenzen nicht ausreichen. Der Bombast erscheint der Urkraft des Power Metals andererseits oft lästig, zu vieles bewegt sich dadurch im Plustermodus des Midtempos.

"The Crucible Of Man (Something Wicked Part 2)" ist nur musikalisch der letzte Teil einer groß angelegten Geschichte. Schaffer hat bereits eine anderweitige Fortsetzung angekündigt. Vielleicht besser so. Denn die CD endet einigermaßen versöhnlich: Das vor einem mäßig spannenden "Epilogue" stehende "Come What May" lässt - nebst "A Gift Or A Curse" mit seinem angenehm ruhigen Ethno- und Pink-Floyd-Touch - Iced Earth in dem Licht erstrahlen, in welches eine Band mit reichlich Klassikern auf dem Buckel gehört.