Josh Groban

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Josh Groban ganz besinnlich...

24.11.2010 Gibt es in New York so viele Kirchenglocken? Und würde man sie denn wirklich hören in dieser lauten, umtriebigen Metropole? Josh Groban singt jedenfalls davon, dass sie ihn baten, zu bleiben, und so wurde New York die neue Heimat des Ausnahmesängers aus Kalifornien. Wie passend, der Broadway liegt gleich um die Ecke. Grobans neues Album "Illuminations" würde sich dort gut auf der Bühne machen.

"Bells Of New York" heißt die intime Liebeserklärung an den Big Apple. Derlei persönliche Geschichten finden sich zahlreiche auf dem neuen Album, das diesmal nur wenige Pop-Oden zu bieten hat. Da wären die Single-Auskopplung "Hidden Away" und das zu Herzen gehende "Love Only Knows" zu nennen. Auch ein Nick-Cave-Cover findet sich darunter: "Straight to You".

Groban ist bekannt dafür, musikalische Welten zusammenzubringen, die nur selten gut zusammen funktionieren: Folk, Pop und moderne Klassik verbinden sich mit seiner geschulten Bariton-Stimme. Doch diesmal verleiht er seiner Musik eine neue Note, und die riecht nach Lampenfieber und Theaterschminke. Die Songs wirken wie Szenen aus einem großen Bühnenstück, inszeniert im Übrigen von Starproduzent Rick Rubin. Die Musik ist, obwohl opulent orchestriert, lediglich Beiwerk, um die Höhepunkte in Grobans Erzählungen zu markieren. Dabei liegt in seiner Stimme liegt so viel Leidenschaft, dass man sich den Sänger bildlich bei deren Darstellung auf der Bühne vorstellen kann.

Ein eindringliches Album passend zur anstehenden Weihnachtszeit, bei der die Leute vielleicht eher zu Klassischem greifen. Wobei das einen Josh Groban nicht sorgen sollte. Egal, ob es nun an seiner Stimme liegt oder doch eher an dieser charmanten Paarung eines Jahrhunderte alten Genres mit verschmitzter, attraktiver Jugend: Seine Fans, die bislang 25 Millionen Exemplare seiner bisherigen Alben kauften, werden mit "Illuminations" nicht enttäuscht. ~ Nina Hortig