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Ablehnung? Optimismus!


Klaxons veröffentlichen "Surfing The Void"

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Ablehnung? Optimismus!

Klaxons veröffentlichen "Surfing The Void"

28.08.2010 Als die britische Band Klaxons vor drei Jahren ihr Debütalbum "Myths Of The Near Future" veröffentlichte, wurden sie zu den Vorreitern eines neuen Genres: New Rave. Mit "Surfing The Void" will das Quartett nun zum zweiten Mal für eine Sensation sorgen. Ihre neue Szene: Ablehnung. Ihr Schlüssel zum Glück: grenzenloser Optimismus.

Es war inflationär: Leuchtstäbchen prägten das Bild in den Clubs, die Kleiderstangen bei H&M waren voll mit neonfarbenen Klamotten, und aus den iPod-Kopfhörern der Kids tönte immer wieder eins: die Band Klaxons. Als 2007 "Myths Of The Near Future", das Debütalbum der britischen Band, erschien, stand die Musikwelt Kopf. Die Klaxons bekamen sogar ihr eigenes Genre: New Rave, eine Mischung aus Dance, Techno, Indie-Rock und New Wave.

Klaxons - M

"Ablehnung, das ist der neue New Rave", lacht Klaxons-Sänger und Bassist Jamie Reynolds drei Jahre später in sich hinein. "Unsere neue Szene!" - "Surfing The Void" heißt das zweite Album der mittlerweile vom Trio zum Quartett gewachsenen Band - und dem gingen vor allem negative Schlagzeilen voraus. Die Plattenfirma hätte die erste Version des Albums abgelehnt, hieß es. Die Band hätte noch mal von vorne anfangen müssen. "Blödsinn", so Reynolds. "Ich war betrunken und habe Mist geredet. Es sollte ein Witz sein, als ich sagte, unser Label hätte das Album abgelehnt, doch plötzlich stand es in der Zeitung. Ehrlich gesagt finde ich es aber ziemlich lustig, dass uns stets etwas verfolgt, was eigentlich gar nicht existiert. Statt New Rave reden nun eben alle von Ablehnung."

Tatsächlich waren die Aufnahmen allerdings geprägt von positiver Energie. "In den letzten 18 Monaten war für uns einfach alles positiv", erklärt Reynolds. "Negativität existiert in unserer Welt nicht mehr. Es war ein Vergnügen, dieses Album aufzunehmen." Ein Beispiel für die positive Grundeinstellung der Band ist der Song "Twin Flames". "Mir wurde das Herz gebrochen", gibt Reynolds zu. "Deswegen ist der Song sehr wichtig für mich. Ich habe meinen Liebeskummer umgekehrt und das romantischste und idealistischste Liebeslied geschrieben. Es macht mich jedes Mal glücklich, wenn ich es höre oder spiele - auch, wenn ich mit dem Song vermutlich den Grundstein für die nächste Enttäuschung gelegt habe."

Aufgenommen wurde das Album in Venice Beach in Kalifornien, gemeinsam mit Produzent Ross Robinson, der schon Slipknot und Korn zum richtigen Sound verhalf. Den New Rave lassen die Klaxons mit "Surfing The Void" hinter sich, stattdessen haben die Songs einen progressiveren, psychedelischeren Elektro-Rock-Einschlag. Und auch textlich geht die Band neue Wege: Ging es auf ihrem Debüt noch um Träume von fernen Planeten, so ist auf "Surfing The Void" jeder Song eine Metapher für ein persönliches Erlebnis, das Reynolds in den letzten eineinhalb Jahren hatte.

"Alles, was auf diesem Album passiert, passiert im Kopf oder im Körper", erklärt er. "Es geht darum, zu realisieren, dass im Körper ein ganzer Kosmos steckt." Der verrückteste Song sei "Cypherspeed", in dem es um die Akzeptanz des Todes gehe. "Etwas, das wir in psychedelischen Erlebnissen erfahren haben", so Reynolds. Psychedelische Erlebnisse? "Genau. Wie ein Telefonanruf von einer anderen Welt. Eine sehr abgefahrene Erfahrung." Klingt, als hätte da jemand das eine oder andere bewusstseinserweiternde Mittel ausprobiert. Vielleicht hat es aber auch nur damit zu tun, dass Reynolds vor den Klaxons Philosophie studiert hat.

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"Ich habe definitiv einige meiner Gedanken in den Texten verarbeitet", erklärt er. "Wir haben angefangen als diese görenhaften Teenager, mittlerweile sind wir alle Männer. Desto größer eine Band wird, desto mehr Verantwortung hat man und ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Zukunft in unseren Texten auch mal sozial-politisch werden." Daran, dass die Klaxons noch viel zu sagen haben, besteht nach "Surfing The Void" aber sowieso kein Zweifel mehr. ~ Nadine Lischick (teleschau)


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