Die sympathische Drama-Queen
Das Elektro-Duo La Roux legt mit seinem Debüt einen Blitzstart hin
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Die sympathische Drama-Queen
Das Elektro-Duo La Roux legt mit seinem Debüt einen Blitzstart hin
26.06.2009 Elly Jackson ist 21 Jahre alt, Sängerin und - wenn man so will - der Vorzeigepart des Elektro-Pop-Duos La Roux aus dem Londoner Stadtteil Brixton. Manisch bis panisch ist ihr Sound, erinnert, natürlich auch aufgrund der Mann-Frau-Besetzung, an 80er-Helden wie die Eurythmics oder Yazoo. Aber nicht nur ihre gehetzten Popsongs haben extrem hohen Wiedererkennungswert. Jackson ist eine junge Künstlerin, die tatsächlich anders ist. Klar, das wollen sie alle sein. Doch sie ist anders, keinesfalls nur wegen der Frisur, die nicht gemacht, sondern passiert ist. Auch nicht wegen ihres ausgeprägten Kleidungsstils. Oder der Tatsache, dass sie die Tochter der in Großbritannien bekannten TV-Schauspielerin Trudie Goodwin ist. Sie hat mit 21 Jahren tatsächlich schon etwas erlebt, und erzählt davon auch. Und so ist Jackson im Interview klar in ihren Worten, selbstbewusst, redselig, aber nicht geschwätzig.
Ihr seid eigentlich ein Duo, aber jetzt, da Ihr erstmals in Deutschland an die Öffentlichkeit geht, fehlt Ben Landmaid, dein Partner. Warum?
Elly Jackson: Er ist nicht an Rampenlicht interessiert. Wie wäre es denn, wenn er dabei wäre? Er würde hier neben mir sitzen, und alle konzentrieren sich doch auf mich. Alle Fragen gehen an die Jüngere, Schönere (lacht), und er würde sich übergangen fühlen. Aber ich bin sicher, das ändert sich, es kommt die Zeit, da wollen die Leute was von ihm wissen.
Wie ist Ben so?
Jackson: Ben ist zwischen 5 und 85 Jahren alt, manchmal ein totales Kind, aber so sind Jungs, oder?
Wie alt fühlst Du Dich?
Jackson: Ich fühle mich jung, aber nicht wie ein Teenager, der ich ja auch nicht bin. Meine Schwester ist 26 und ist meine beste Freundin, ich komme mit Älteren besser klar, habe kaum Gleichaltrige in meinem Umfeld. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich sie als unreif empfinde. Sie wirken nur jünger als ich, verstehst du wie ich das meine?
Nicht jeder schreibt mit 21 Songs und arbeitet ernsthaft an seiner Musikkarriere.
Jackson: Dabei passiert genau da so viel. Zwischen 15 und 20 bist du sehr emotional, du checkst Sachen. All das Lästige und Unerfreuliche kommt direkt aus meinem Leben. Ich verstehe nicht, wie Künstler sich was ausdenken können, das sie nicht selbst erfahren haben. Klar hat ein David Bowie ein verrücktes Leben gehabt, aber seine Texte beschreiben, so zumindest mein Eindruck, eher Träume oder Dinge, die er sich einfach ausgedacht hat. Bei mir geht das gar nicht, alles fließt direkt von der eigenen Erfahrung in den Song.
Songs schreiben ist bei Dir also ein sehr emotionaler Prozess?
Jackson: Ja, und wenn im Studio was nicht läuft, bin ich gerne mal verärgert. Ich kann ganz schön rummaulen oder weinerlich sein. Laut und wütend oder richtig durchgeschüttelt und still, dann will ich niemandem ins Gesicht sehen. Das bin ich: eiskalt oder heiß. Lauwarm ist bei mir selten, gibt es eigentlich nicht.
Das klingt ...
Jackson: Vermutlich narzisstisch. Ich stelle mir manchmal Situationen vor, die mich fertig machen. Das Schlimmste wäre, wenn ein Mensch, jemand, der mir sehr nahe steht, stirbt. Wie man dann weitermachen kann, wenn man sich nicht verabschieden konnte, weiß ich wirklich nicht. Mit solchen Gedanken bringe ich mich zum Weinen, um mich dann davon zu überzeugen, dass es mir nicht passieren wird.
Bevor wir weiter abdriften, lass uns zu etwas Oberflächlichem zurückkehren: Deine Haare.
Jackson: Sie sind kein Style, noch nicht mal eine Idee, sie waren ein Unfall. Ich hatte lange Haare und Spliss. Vor zwei Jahren waren sie richtig kaputt, und ich fing an, daran herumzuschneiden, immer weiter, hatte einen Spiegel an der einen und an der anderen Seite im Bad. Ich habe also vorne und hinten geschnitten und sie wurden immer kürzer. Meine Schwester hat gesagt, ich sehe aus wie Rick Astley, dann wurde daraus A Flock Of Seagulls. Ich wusste gar nicht, wer die sind und musste erst mal nachschlagen. Aber ich fühle mich wohl. Mit den langen Haaren habe ich das nie.
Wie stehen Deine Eltern zu Deiner Extrovertiertheit? Du lebst ja noch zu Hause ...
Jackson: Das Nachhausekommen auf leisen Sohlen kenne ich nicht. Meine Eltern sind sehr entspannt, sehr liberal, sehr links. Na gut, als ich 16 war, waren sie nicht immer begeistert, dass ich so spät nach Hause kam. War ja auch nicht okay. Jetzt bin ich 21, zahle Miete, das passt.
Pulsiert das bunte Brixton wirklich so, wie man meint?
Jackson: Ich lebe ein paar Minuten weg von Brixton, das Haus meiner Eltern ist mein Ruhepol. Der Stadtteil selbst ist sehr hektisch, was ich beruhigend finde. Es ist chaotisch, kreativ, ein wildes Gemisch aus Mittelschicht und Jamaikanerinnen mit vielen Einkaufstüten, karibische Restaurants, überall spielt einer Musik, und es werden weiche Drogen auf der Straße konsumiert. ~ Claudia Nitsche (teleschau)
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