"Eine Disco ist ein spiritueller Ort!"
Robyn veröffentlicht in diesem Jahr drei Mini-Alben
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"Eine Disco ist ein spiritueller Ort!"
Robyn veröffentlicht in diesem Jahr drei Mini-Alben
25.06.2010 "Ich ging damals nicht in Clubs. Es interessierte mich einfach nicht." Die heutige 31-jährige Robyn mag Mitte der 90er-Jahre bereits einige Sommer lang eine Berufsmusikerin gewesen sein. Kein Star, wer das behauptet, übertreibt - drei, vier ihrer Singles erreichten eben die schwedischen Top Ten. Aber ihre Songs wurden im Radio gespielt, Musik prägte einige Jahre lang ihren Alltag - bis sie keine Lust mehr darauf hatte. Vor gut drei Jahren veröffentlichte sie das erste Album des zweiten Teils ihrer Laufbahn, schlicht "Robyn" betitelt. Es war gemeinhin das, was man einen Überraschungshit nennt, schoss an die Spitze der schwedischen Charts, tauchte in den Bestenlisten auf und machte Robyn zum Symbol einer neuen, lebendigen skandinavischen Popszene - auch weil es auf ihrem eigenen Label erschien. Jetzt folgt "Body Talk Pt. 1" - das erste von drei für dieses Jahr geplanten Mini-Alben.
Das Kunstprodukt Album sei eine Erfindung der Major-Labels, sagt Robyn - und zwar eine, die für ihre Schöpfer überschaubar angenehm sei und viel zu viel Zeit in Anspruch nehme. "Die letzte Platte hatte ein endloses Leben. Ich arbeitete insgesamt gute fünf Jahre an und mit ihr. Ich glaube zwar, dass sich das lohnte." Jetzt alles anders zu machen, eineinhalb bis zwei Stunden Musik auf drei Tonträger zu verteilen, sei aber nicht unbedingt als Reaktion darauf zu verstehen: "Da steckt kein Masterplan dahinter. Es ist eher der Versuch, meine Arbeit zu synchronisieren, meinen Kreativprozess und das Erscheinen meiner Musik einander anzunähern. Ich will einfach nicht mehr zwei Jahre lang ein Album aufnehmen, drei Jahre lang touren und dann wieder von vorne beginnen. Da wird man auch so müde!"
Müdigkeit passt nicht zu Robyn. Lebhaft ist die 31-Jährige, und neugierig auf das, was in den nächsten Monaten passieren könnte. Sie weiß, dass neue Konsum- und Hörgewohnheiten ihre Pläne befeuern könnten. "Leute hören heute auf eine andere Art Musik. Sie haben weniger Zeit und auch eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne. Aber ich glaube nicht, dass Musik weniger wichtig ist. Im Internet gibt es so viele Communities und Blogs, da kann man sich richtig einarbeiten. Es gibt weniger Filter und damit mehr Möglichkeiten. Und ich glaube, dass das für Künstler letzten Endes ein riesengroßer Vorteil sein kann."
Hört man "Body Talk Pt. 1" an, weicht dieser theoretische Überbau bereitwillig zur Seite. Denn letzten Endes ist das, was Robyn macht, Popmusik - und zwar ziemlich smarte. "Ich besaß diesmal sehr viel Selbstvertrauen. Auf meinem Debüt musste ich noch meinen Stil finden. Diesmal konnte ich mich darauf konzentrieren, diesen Stil zu verfeinern." Da trifft also mehr Wissen auf eine Liebe zur Rave-Kultur, aber auch zum 80er-Pop, der ersten Stilrichtung, die Robyn mitbekam. So spielt sie geschickt mit klassischen Motiven des Genres, nachzuhören in dem übellaunigen "Don't Fucking Tell Me What To Do" oder in "Dancing On My Own", einem eingängigen Popsong mit trauriger Botschaft: Es geht um die Disco. Und darum, dass die eben nicht nur Hort der Glückseligkeit ist. Vor allem letzteren Song liebt Robyn: "Eine Disco ist nicht nur der Ort, wo du glücklich bist. Dort passieren Tragödien. Es ist gerade, wenn du jung bist, eine riesengroße Unordnung mit vielen Gefühlen. Gleichzeitig ist es so eine Art Kirche. Ein zentraler Punkt, an den man viele Erwartungen knüpft. Ein spiritueller Ort!" ~ Jochen Overbeck (teleschau)
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