Genausowenig wie man in der Kirche am Amen vorbeikommt, kommt man, wenn es um Thrash-Metal geht, an "Slayer" (to slay = erschlagen, töten) vorbei. Die 1982 im kalifornischen Huntington Park gegründete Band ist eine der bedeutendsten diese Genres. Sie sind sogar Inhalt eines oft zelebrierten Rituals unter Metallern geworden - dieses besteht daraus, dass in einer Meute irgendjemand "Slayer!" ruft und in der Regel dann ein ganzer Chor genauso mit "Slayer!" antwortet. ~ Metal Channel aufklappen »
Zunächst, als die beiden Schulfreunde Tom Araya und Kerry King sie ins Leben riefen, hießen sie "Dragonslayer". Hinzu gesellten sich Jeff Hannemann als zweiter Gitarrist und Dave Lombardo als Schlagzeuger. Damals noch in der Fahrrinne von Bands wie "Iron Maiden", "Judas Priest" und "Exodus" befindlich, definierten sie bald ihren eigenen Stil, der um einiges schneller, eben thrashiger war, wie man auf "Show No Mercy" (1983) hören konnte. Dies fiel in die gleiche Zeit wie das "Metallica"-Debüt "Kill 'Em All" - somit war die Thrash-Metal-Szene geboren.
Sie wechselten ihr damaliges Label, da dieses ihre extremen Texte nicht veröffentlichen wollte. Dem 1985er-Album "Hell Awaits" folgte ein Jahr später "Reign in Blood" (es wird als wichtigste Veröffentlichung von "Slayer" und gleichzeitig als genreprägend angesehen) und 1988 das recht abwechslungsreiche "South of Heaven" mit einem anspruchsvolleren Songwriting, das im Ruf steht, eine der ausgereiftesten Metal-Werke überhaupt zu sein. Dummerweise ging man bei "Reign in Blood" unbedarft bzw. undifferenziert mit NS-Symbolen und entsprechenden Texten um, beispielsweise mit der Thematik zum SS-Arzt Josef Mengele (Titel: "Angel of Death").
Wozu das gut sein sollte, sei dahingestellt, von einer Pro-NS-Einstellung ist aber dabei nicht auszugehen. Fragwürdig bleibt auch, wozu es gut war, zusammen mit Rapper Ice T 1993 einen Coversong einzuspielen. Erwähnt sei noch, dass es 1996 ein Gerichtsverfahren geben sollte, das aber 2001 eingestellt wurde - die Band wurde beschuldigt, einen Mord angestiftet zu haben. Auch 2001, nämlich exakt am 11.09., erschien "God Hates Us All", auf dem Cover ist eine blutverschmierte Bibel abgebildet, in die Nägel in Pentagramm-Formation hineingeschlagen worden sind.
Das nächste Jahr brachte "Slayer" ihre erste Grammy-Nominierung ein, Kategorie: "beste Metal-Performance". 2003 und 2004 gab's auch visuellen Konsum in Form von der DVD "War At The Warfield" und "Still Reigning". In der 1990er-Originalbesetzung wieder zusammengeschweißt, erschien 2006 das Studioalbum "Christ Illusion". Line-Up - Tom Araya - Gesang, Bass, Jeff Hanneman - Gitarre, Kerry King - Gitarre, Dave Lombardo - Schlagzeug