Der Kampf geht weiter
Soulfly erobern mit "Conquer" den Thrash-Metal-Thron
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Der Kampf geht weiter
Soulfly erobern mit "Conquer" den Thrash-Metal-Thron
25.07.2008 Max Cavalera - ein Workaholic, der seinesgleichen sucht. Bereits seit Ende März haut der Brasilianer mit dem Debütalbum seiner neuesten Band Cavalera Conspiracy mächtig auf den Putz. Vier Monate später ist es jetzt an der Zeit, mit einer neuen Veröffentlichung aus dem Soulfly-Lager um die Ecke zu biegen. Mit "Conquer" zieht Cavalera, der seit seiner Zeit bei Sepultura nicht mehr aus der Welt des Metal wegzudenken ist, erneut in die Schlacht um den Thron des Thrash Metal. Angriffslustig wie selten zuvor sind Soulfly nicht zu bremsen und lassen mit wütender Brachialität alle Konkurrenten mühelos auf der Strecke.
Mit "Inflikted" und "Conquer" hast Du in gerade mal einem Vierteljahr gleich zwei Alben veröffentlicht und warst zusätzlich ausgiebig auf Tour. Keinerlei Ermüdungserscheinungen zu spüren?
Max Cavalera: Ich habe viel zu tun, so war es bei mir schon immer. Meine Arbeit macht mir verdammt Spaß, sie beansprucht den Großteil meines Lebens.
Arbeitest Du lieber im Team, wie bei Cavalera Conspiracy gemeinsam mit deinem Bruder Igor, oder ist es für Dich einfacher, sich lediglich mit Dir selbst auseinanderzusetzen, wie es bei Soulfly der Fall ist?
Cavalera: Ich mag beides. Ich liebe es, Musik zu machen und bin diesbezüglich keinesfalls festgelegt. Es macht mir sehr viel Spaß, gemeinsam mit Igor und jeder Menge anderer Leute zu arbeiten, aber ich komme auch allein ganz gut klar. Bei Soulfly bin ich auf mich allein gestellt, stehe dadurch mehr im Vordergrund und bin für alles selbst verantwortlich. "Conquer" ist schon jetzt eines meiner Lieblingsalben von Soulfly und ich bin sehr stolz darauf.
Was macht für Dich den Unterschied zwischen Soulfly und Cavalera Conspiracy aus?
Cavalera: Die beiden Bands sind total verschieden. Soulfly ist hart, aber dennoch melodiös. Hier kann ich mich komplett ausleben und jede Menge herumexperimentieren. Cavalera Conspiracy ist hingegen kompromisslos und absolut brutal, Energie auf höchster Stufe, gepaart mit dem magischen Gefühl, das daraus resultiert, nach unserer gemeinsamen Zeit bei Sepultura endlich wieder als Brüder vereint in einer Band zu spielen.
Zurück zu Soulfly. Du hast immer eine bestimmte Herangehensweise, mit der Du Dich einem neuen Album näherst. Wie war es diesmal?
Cavalera: Meine Art, Musik zu schreiben, hat sich über die Jahre kaum verändert. Ich schreibe im Prinzip permanent Songs, ganz allein, in meinen eigenen vier Wänden. Diesmal habe ich mich außerdem durch eine Reise nach Ägypten inspirieren lassen, denn fremde Kulturen beeinflussen die Musik von Soulfly seit ihren Anfangstagen. Musik entsteht nicht von heute auf morgen. Es ist ein langer Prozess, der bis zum Schluss nichts von seiner Spannung verliert.
Was hast Du in Ägypten ganz konkret erlebt und somit auf "Conquer" verewigt?
Cavalera: Die verschiedenen Orte haben mich am meisten inspiriert. Zum einen war da die "Stadt der Toten" in Kairo, ein riesiger Friedhof. Außerdem habe ich einige landestypische Instrumente auf unsere Musik wirken lassen. Soulfly hatte für "Conquer" erstmals Kontakt mit der afrikanischen Kultur. Vorher waren Brasilien, Jugoslawien, der Kosovo oder Serbien große Inspirationsquellen der Band.
"Conquer" erscheint äußerst lebendig, nahezu wie ein Live-Album. Woher rührt diese Atmosphäre?
Cavalera: Dieses Gefühl habe ich auch. Metaphorisch betrachtet könnte man das Album fast als musikalisches Gegenstück zu Filmen der Marke "300" bezeichnen, sehr stark und aussagekräftig. Ich würde mich gern mal daran versuchen, einen Soundtrack zu einem Film zu schreiben, das wäre eine unglaubliche Herausforderung. Leider wurde ich bisher noch nicht gefragt.
Welche Art von Filmen fasziniert Dich?
Cavalera: Ich mag Filme, die eine tiefere Botschaft in sich tragen. Das fängt bei "Lawrence von Arabien" an und geht über "Apocalypse Now" bis hin zu "No Country For Old Men". Ein Film muss mich zum Nachdenken bringen, damit er eine gewisse Faszination auf mich ausübt.
Das Cover von "Conquer" zeigt eine Kreatur mit mehreren Armen und je einer Waffe daran. Welche Bedeutung ergibt sich für Dich daraus?
Cavalera: Das ist das kriegerischste Album, das ich bisher gemacht habe, und das Cover steht in einem engen Zusammenhang mit der Musik. Es hat einen symbolischen Charakter, der die zehnjährige Bandgeschichte in sich vereint.
Du wirst oft als Krieger bezeichnet und siehst Dich auch selbst als solcher. Wogegen kämpfst Du?
Cavalera: Ich bekämpfe die wohl schlimmste Krankheit unserer Rasse, Ignoranz. Die Menschen lassen nichts anderes als ihre eigene Meinung gelten und verurteilen andere oft von vornherein. Ich zähle hingegen zu den Menschen, die versuchen zu akzeptieren, was wir sind. Ich liebe Metal, und daran wird sich nichts ändern. Ich kämpfe für eine Art und Weise, das Leben zu leben, die von vielen verurteilt wird. Ich kämpfe gegen vorgefertigte Meinungen, gegen den Gedanken, Metal-Fans als betrunkene und Gewalt verherrlichenden Idioten zu degradieren. Ich gehöre zum Stamm des Metal und identifiziere mich zu hundert Prozent mit ihm! ~ Juliane Lüthy (teleschau)
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