Was Bruce Springsteen damit zu tun hat
Tegan & Sara veröffentlichen "Sainthood"
Aktueller Artikel im akuma.de Magazin zu Tegan and Sara
» Übersicht von Tegan and Sara anzeigen
Was Bruce Springsteen damit zu tun hat
Tegan & Sara veröffentlichen "Sainthood"
01.02.2010 Das, was Tegan & Sara über die Liebe und deren Dynamik zu sagen haben, ist etwas, das im Kanon der zeitgenössischen Popmusik eher selten zu finden ist. Das sechste Album der Zwillinge aus Kanada, "Sainthood", - der Titel stammt aus einem Leonard-Cohen-Song - beschäftigt sich mit dem Verliebtsein. Mit den ersten Tagen und Wochen, mit denen, die der Beziehung vorangehen oder an deren Anfang stehen.
Wo andere die altbekannten Schmetterlinge im Bauch verorten, scheinen bei den Kanadierinnen eher Flugzeugabwehrraketen am Start zu sein: "Der Anfang einer Beziehung ist schlimmer als deren Ende. Man verändert sich für den anderen, man gibt seine Persönlichkeit auf und merkt gar nicht, wie sehr man darunter leidet", sagt Tegan Quin und erzählt die Geschichte einer Freundin: Die bastelte eine 15-minütige Diashow aus Portraitfotos ihres Partners und zeigte sie allen Bekannten. "Das sind die Momente, wo jede Kontrolle verloren geht. Furchtbar!"
"I know it turns you off when I get talking like a teen. You're directing me." Eine der zentralen Zeilen der Platte stammt aus dem Song "On Directing" und gibt durchaus eine Idee, was Tegan & Sara meinen. Dass der Hörer das automatisch auf die beiden bezieht, findet Tegan Quinn nicht so schlimm: "Als Hörer gehe ich eigentlich immer davon aus, dass der Sänger das, was er da singt, erlebt hat, dass er Protagonist des Lieds ist. Oder aber, dass er über Freunde singt. Ich bin mit Bruce Springsteen aufgewachsen, der häufig über sein direktes Umfeld singt." Insofern sei dieser Gedanke verständlich. Doch das Gute sei, dass die meisten Menschen den Song dekonstruieren würden: "Wer das in seinem Schlafzimmer hört, denkt nicht mehr an mich. Er bezieht das Stück auf sich, überlegt, ob er selbst so etwas schon einmal erlebt hat."
Ohnehin habe man auf der inhaltlichen Ebene so viel geändert, dass Biografisches kaum mehr zu erkennen wäre. So seien die ersten beiden Alben noch sehr umfassende Bulletins gewesen, die wirklich alles kommunizierten, was in den Köpfen der beiden vorging. "Mit dem Alter gewinnt man an Fähigkeiten, die Dinge zu sortieren", erklärt Sara. "Man erkennt Geschichten, erkennt aber auch, was keine Geschichte ist", sagt sie. "Ich denke heute gar nicht mehr an so etwas wie eine Story. Ich denke an einen Moment, an einige Worte. Daraus entsteht dann der Rest." Sara lacht - und weiß, wer die Schuld am Informationsoverkill des Frühwerks hat: Klar, Bruce Springsteen. "Ich habe erst vergangene Woche wieder 'Greetings From Asbury Park, N.J.' gehört. Wahnsinn, was der da an Inhalt reingepackt hat."
Dass Tegan & Sara vor zwölf Jahren von einer anderen Rockgröße "entdeckt" wurden, passt da gut: Neil Young sah einen Auftritt der Zwillinge und war davon mehr als nur angetan. Da er für sein Label Vapor Records ohnehin noch junge Bands brauchte, machte er den beiden ein Angebot, das die, gerade mal 18 Jahre alt, natürlich mit Kusshand annahmen. "Ich weiß noch, wie wir uns das erste Mal mit ihm zum Dinner trafen - ich war so nervös, dass ich lieber nichts bestellte. Obwohl das ein verdammt gutes Restaurant war", erzählt Sara - und lacht. In der Tat, mangelnde Souveränität kann man sich bei den beiden heute kaum mehr vorstellen. ~ Jochen Overbeck (teleschau)
Interviews, Stories, Meldungen und CD-Kritiken zu Tegan and Sara
Was Bruce Springsteen damit zu tun hat Tegan & Sara veröffentlichen "Sainthood"
Das, was Tegan & Sara über die Liebe und deren Dynamik zu sagen haben, ist etwas, das im Kanon der zeitgenössischen Popmusik eher selten zu finden ist. Das sechste Album der Zwillinge aus Kanada, "Sainthood", - der Titel stammt aus einem Leonard-Cohen-Song - beschäftigt sich mit dem Verliebtsein. Mit den ersten Tagen und Wochen, mit denen, die der Beziehung vorangehen oder an deren Anfang stehen. mehr »