Vreid
Gegründet | 2004 |
Band-Mitglieder | Hvàll, Sture Dingsøyr, Steingrim, Ese |
Hauptgenre | Rock |
Land | Unbekannt |
Biografie
Vreid im Interview mit akuma:
Akuma: Hallo Vreid, schön dass wir mit Euch sprechen können. Ihr habt Euren Auftritt ja bereits hinter Euch. Könnt Ihr uns sagen, worin für Euch der größte Unterschied zwischen einem Festivalauftritt und einem Vreid Club-Gig besteht? ~ Katina Kampardina aufklappen »
Steingrim (Drums): Ich persönlich bevorzuge tatsächlich Festivalauftritte.
Akuma: Warum sind Dir Festivalauftritte denn lieber?
Steingrim: Unter anderem natürlich, weil die durchschnittliche Publikumsanzahl deutlich höher ist als bei einem Club-Gig. Es ist einfach ein Unterschied, ob Du vor einigen Hundert Leuten oder vor Tausenden spielst. Wir haben ja bereits 2005 auf dem Wacken Festival gespielt, vor einem ähnlich großen Publikum, und das war einfach großartig.
Akuma: Würdet Ihr dennoch sagen, dass es jedesmal eine Herausforderung darstellt, beim weltgrößten Metal-Festival zu spielen? Oder stellt sich irgendwann Routine ein?
Ese (Guitar): Nun ja, wenn man ein Festival spielt, dann haut einen das große Publikum schon immer um. Auch für uns ist es eher ungewöhnlich, vor solch einem großen Publikum spielen zu können. Von daher hast Du natürlich recht, dass es auch für Vreid eine ganz besondere aber auch spannende Herausforderung ist.
Akuma: Seid Ihr dann besonders nervös?
Ese: Oh ja!
Steingrim: (lacht) Ja schon, denn es ist nie Routine vor 20.000 oder mehr Menschen zu spielen. Jedenfalls für uns nicht. Und sicher werden wir unsere natürliche Nervosität so schnell auch nicht verlieren.
Akuma: Aber es ist doch positiv, wenn man aufgeregt ist und nervös. Oder würdet Ihr da lieber entspannter sein?
Steingrim: Weißt Du, selbst wenn man in Wacken mittags um 12 Uhr spielt, hat man immer noch ein enorm größeres Publikum, als auf anderen Festivals in Europa. Daher ist es auch für uns so besonders hier spielen zu können und auch die Nervosität gehört einfach dazu.
Akuma: Der Name Vreid steht für Wut. Warum habt Ihr Euch für diesen Bandnamen entschieden?
Ese: Weil die Welt so wütend und böse ist. (lacht)
Steingrim: (lacht)
Ese: Nein, das war ein flacher Scherz. Entschuldige. Wir haben uns für Vreid als Bandnamen entschieden, weil es ein kurzer, direkter und eingängiger Name ist, der uns als Band am besten repräsentiert. Vor allem als wir anfingen gemeinsam Musik zu machen.
Akuma: Also ward Ihr doch wütend auf etwas oder jemanden? Meinetwegen die "Welt"?
Ese: Ja, der Name war perfekt, weil wir tatsächlich zu dieser Zeit sehr viel Wut in uns hatten.
Steingrim: Wir spielten vor Vreid in der Band Windir. Leider ist unser damaliger Sänger verstorben, doch wir wollten unbedingt - trotz Trauer und Wut über den Verlust - mit unserer Musik weitermachen. Also fokussierten wir uns musikalisch in eine neue Richtung und wählten den Namen Vreid aus. Dieser beschrieb unseren damaligen Gemütszustand am besten.
Akuma: Vreid hat sich seit der Gründung 2004 innerhalb der Szene recht schnell als feste Größe etabliert. Wann und was war, aus Eurer Sicht, der Startschuss für mehr Aufmerksamkeit und Bekanntheit? Denkt Ihr, dass nicht nur das Touren durch Europa, sondern explizit auch Eure Tour durch Amerika dafür verantwortlich waren?
Steingrim: Ich denke, dass das sicherlich für mehr Bekanntheit gesorgt hat, ja. Wir touren seit 2005 immerhin kontinuierlich durch Europa und sind nun auch durch die USA getourt, richtig. Wir spielen auf Festivals, deren Teilnehmer und Publikumszahlen auch stetig größer werden. Die Dinge wachsen einfach insgesamt und wir als Band wachsen da mit. So wie Wacken, das ja selbst immer größer wird.
Akuma: Wer ist bei Euch für das Songwriting verantwortlich? Trägt jeder etwas zu den Texten bei oder obliegt das einem einzelnen Bandmitglied?
Ese: Ja, das macht unser Bassspieler Hvàll ganz alleine. Zwar hat unser Gitarrist Sture auf unserem Album "Milorg" musikalisch zu sehr vielen Songs die Themen komponiert, aber die Texte stammen in der Hauptsache von Sture.
Akuma: Und Ihr selbst, was tragt Ihr zu den Songs bei, Steingrim und Ese?
Ese: (lacht) Ja, natürlich sind wir auch involviert, denn schließlich sind alle Songs ein kollektives Produkt der gesamten Band.
Steingrim: Du kannst es Dir so vorstellen, dass jeder seinen Senf dazugibt. Ob nun in Notenform, als Gitarrenriff oder eine verbal formulierte Idee. Wir sind wirklich alle aktiv beteiligt am gesamten Prozess rund um unsere Musik. Wir sind eine demokratische Band, auch wenn es sicher richtig ist, dass unser Bassspieler Hvàll das Songwriting fast allein verantwortet.
Akuma: Gibt es so etwas wie einen Masterplan für Vreid's Zukunft? Oder seid Ihr bester Dinge, dass Ihr mit Eurer Musik weiterhin auf Erfolgskurs bleibt?
Ese: Du meinst so etwas wie einen ausgefeilten Plan, um mit unserer Musik die Weltherrschaft an uns zu reißen?
Steingrim: (lacht)
Akuma: Vielleicht nicht gleich die Weltherrschaft aber zumindest ein gewisses Standig zu behalten, ja.
Ese: Nein, natürlich hast Du Recht, dass wir weiterhin versuchen werden, was alle Bands versuchen. Nämlich im Business zu bleiben und unsere Karriere voranzutreiben. Wir versuchen soviel wir können live zu spielen und auch sonst alles zu geben, was in unserer Macht steht, um weiterhin erfolgreich zu sein. Wir wollen einfach weiterhin gute Musik liefern.
Akuma: Kann man sich sowas überhaupt vornehmen? Ist da nicht auch immer ein wenig Glück und Timing mit im Spiel?
Ese: Vreid ist für uns einfach etwas mehr als nur gewaltige Gitarrenriffs. Wir möchten Musik mit Substanz machen. Ich denke, dass uns das auch ausmacht. In Kombination mit unseren kontinuierlichen Live-Shows natürlich. Vor allem die sind uns wichtig, weil CD Verkäufe und eine Myspace Bandseite heutzutage sicher niemanden ernähren können.
Akuma: Das ist eine perfekte Überleitung zu meiner nächsten Frage an Euch. Was sind Eurer Meinung nach die größten Vor- und Nachteile für Bands und Musiker innerhalb des Mediums Internet?
Steingrim: Natürlich hat das Internet viel dazu beigetragen, dass auch kleinere Bands mehr Aufmerksamkeit bekommen können. Das ist zwar schön, aber grundsätzlich ist natürlich sehr negativ, dass die CD Verkäufe insgesamt um bis zu 60% zurückgegangen sind durch illegale Downloads. Das setzt Künstler insgesamt viel mehr unter Druck ständig zu touren und die Werbetrommel zu rühren. Die allerwenigsten Bands können es sich heute noch erlauben, nur noch ein Studioalbum zu veröffentlichen und sonst nichts zu tun. Trotzdem denke ich, dass Metalfans generell anders drauf sind als beispielsweise Pop-Fans. Metal-Heads sind ehrlicher, wollen etwas zum Sehen, Hören und Anfassen und kaufen sich dann tatsöchlich noch CDs, statt etwas aus dem Internet zu downloaden. Das sind jedenfalls meine Beobachtungen. Also gibt es noch Hoffnung für uns und den Metal generell. (lacht)
Akuma: Was würdet Ihr, wenn Ihr könntest, in der Musikindustrie verändern?
Ese: Heutzutage hat sich so viel verändert für Bands, wenn ich zurückdenke an die Zeit, in der es noch kein Myspace oder Internet gab. Die Menschen über das Internet zu erreichen ist zwar sehr viel einfacher geworden, ohne Zweifel, aber alles ist insgesamt viel komplizierter und unübersichtlicher geworden. Aber wenn Du mich direkt nach etwas fragst, was ich ändern würde, dann auf jeden Fall die Tatsache, dass ein Festival bereits ausverkauft ist, bevor das komplette Line-Up feststeht! (lacht) (Anm. d. R. Gemeint ist das W:O:A 2009)
Akuma: Habt Ihr Zeit Euch selbst Konzerte anzusehen? Wenn ja, welche?
Steingrim: Bisher hatten wir noch keine Zeit dazu aber ich hoffe heute Abend Sarke zu sehen, wenn es nicht zu spät ist.
Akuma: Sarke wird sogar sehr spät spielen, hat er uns eben verraten. Um genau zu sein nach Mitternacht. Schaffst Du das oder ist dann schon Schlafenszeit für Vreid?
Steingrim: (lacht) Das weiß ich noch nicht, wir werden sehen. Ich erzähle Dir im nächsten Jahr, ob ich es geschafft habe. Auf jeden Fall werde ich mir aber morgen Enslaved ansehen und vielleicht Pain. Ansonsten fällt mir niemand anderes ein. Ach ja, Motörhead natürlich. Obwohl ich Motörhead schon wahnsinnig oft gesehen habe und sie spielen im Grunde immer das gleiche Set. Also mal sehen...
Ese: Also ich werde mir definitiv Voltbeat ansehen. Ich bin zwar der Einzige von uns, der sie sich ansehen wird aber ich werde es tun. (lacht)
Steingrim: Voltbeat, tja... (lacht).
Akuma: Ese da scheinst Du aber musikalisch etwas anders geartet zu sein als Deine Bandkollegen, wenn Du Dir das Konzert allein anschauen musst.
Ese: (hysterisch lustiges Lachen) Ja, das wird wohl so sein.
Steingrim: (lacht mit)
Akuma: Immerhin kenne ich auch jemanden, der sich Voltbeat ansehen wird...
Steingrim: Oho - Du kennst sogar EINEN, der sich die Band auch ansehen wird, nicht schlecht. (lacht)
Akuma: (nun auch am Lachen)
Steingrim: Aber das ist natürlich alles eine Frage des Geschmackes. Ich schaue sie mir jedenfalls nicht an. Das ist ja das Tolle an Festivals. Man muß ja nicht alles "antun".
Akuma: Was haltet Ihr denn generell von eher nicht Metalbands wie The Bosshoss hier beim Wacken Open Air?
Steingrim: Diese Band kenne ich leider nicht. Aber generell finde ich es völlig in Ordnung, dass auf einem Metalfestival auch ruhig etwas musikalische Abwechslung geboten wird.
Akuma: Die Band The Bosshoss covert unter anderem zum Beispiel bekannte Songs in Country-Rock Manier. Mit dem Cover eines Britney Spears Songs sind sie auf einem Schlag sehr bekannt geworden.
Steingrim: Ah verstehe. Wir haben auch so eine Band in Norwegen, die Rammstein Songs auf ihre ganz spezielle Weise covert. Mir persönlich gefällt das, ich höre auch gern mal Coversongs. Ich finde, dass irgendwie alles nach Wacken passt. Das macht es ja auch so einzigartig.
Akuma: Jetzt sind wir fast am Ende unseres Interviews. Trotzdem würden wir gern noch erfahren, was Eurer verrücktestes, absurdestes oder witzigstes Erlebnis während eines Konzertes war?
Ese: Oh, da fällt mir etwas ein. Wir sind für ein Konzert mal nach New York geflogen. Da sind wir dann aufgetreten und nach dem Gig kam ein ziemlich groß gewachsener Mann in unseren Backstageraum und sagte mit tiefer etwas gruseliger Stimme und ziemlich düsterem Blick: "Ich war sehr angetan von der Form Eurer Bassgitarre!" (lautes Gelächter)
Steingrim: Und wir dachte uns - hey nicht schlecht, da werden wir extra für einen Auftritt nach New York eingeflogen und kriegen dann so ein "Kompliment für die Rumpfform der Bassgitarre". Kein Wort über unsere Musik, es ging nur um die Form des Basses.
Akuma: Es soll ja die verrücktesten Fetische geben.
Ese: Also es war wirklich ein tolles Konzert, gar keine Frage, aber insgeheim war das so eine eine wahnsinnig komische Situation. Das kann ich so jetzt gar nicht wiedergeben leider.
Akuma: Steingrim, fällt Dir auch etwas ein, was Dir im Gedächtnis geblieben ist?
Steingrim: Spontan fällt mir natürlich die Geschichte ein, als wir von acht Prostituierten in Barcelona angegriffen wurden. (lacht)
Akuma: Wie passiert denn so etwas?
Steingrim: ich weiß auch nicht, wir gingen die Straße entlang und plötzlich hatte jeder von uns zwei bis drei Prostituierte an der Backe, die einem einreden wollten... Naja - Du weißt schon.. (lacht)
Akuma: Ich glaube, ich kann mir vorstellen was Du meinst. Wie habt Ihr Euch gerettet?
Steingrim: Wir haben uns alle an unserem Geld festgekrallt und haben die Beine in die Hand genommen, es wurden nämlich immer mehr.
Akuma: Das ist wirklich eine sehr kuriose Geschichte. Wir kommen übrigens aus Hamburg. Kennt Ihr die Reeperbahn? Da hätte Euch sowas vielleicht auch passieren können.
Steingrim: In Hamburg waren wir auch schon, schöne Stadt. Klar kennen wir auch die Reeperbahn. Aber dazu fällt mir wieder eine andere Geschichte ein... (schüttelt lachend mit dem Kopf)
Akuma: Wir sind ganz Ohr.
Steingrim: Du hast es nicht anders gewollt. Also wir hatten in Hamburg einen Auftritt im Headbangers Ballroom. Leider gibt es dort keine Duschen, sodass wir auf die Reeperbahn fuhren, um dort in einem ziemlich ekelhaften Stundenhotel, zu duschen. Was da normalerweise in diesen Zimmern und Duschen passiert, konnten wir ganz gut erahnen.
Akuma: Ese, Steingrim - es war sehr informativ und witzig mit Euch zu sprechen. Vielen Dank für Eure Zeit und die tollen Anekdoten. Wir wünschen Euch alles Gute mit Vreid und noch viel Spaß auf dem Wacken Open Air!
Ese und Steingrim: Wir bedanken uns, es hat uns mindestens genauso viel Spaß gemacht! Und vielleicht kommen wir bald mal wieder nach Hamburg und zur Reeperbahn. (lacht)
Akuma: Sagt gern Bescheid, wir kommen dann vorbei und halten alles Skurrile in Echtzeit für Euer Band-Tagebuch fest.
Letzte Veröffentlichungen von Vreid
Merchandising und Fanartikel für Vreid
Als eingefleischter Fan sollte man zu seiner Band stehen. ;) Wir haben eine gut sortierte Auswahl an 6 Fanartikel und Merchandising-Produkte im Online-Shop zu Vreid.
Songtexte von Vreid
Derzeit sind noch keine Songtexte (Lyrics) zu Vreid freigeschaltet.
Partner: "Vreid Songtexte bei Songtexte.com".
Verwandte Künstler zu Vreid
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