Die Rückkehr der Pop-Prinzessin
Britney Spears versucht es "one more time"
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Die Rückkehr der Pop-Prinzessin
Britney Spears versucht es "one more time"
22.07.2009 Wer war eigentlich schuld am Absturz der Britney Spears? Die Mutter, die Medien, die Männer? Oder gar Paris Hilton? Fest steht: Britney Spears war zwischenzeitlich unten - und zwar richtig: Scheidung, Drogen, Alkohol, Verlust der Kinder und der Selbstbestimmung. Jetzt scheint sie sich langsam wieder zu erholen: Mit ihrem Album "Circus" und der dazugehörigen Welttournee, bei der am 26. Juli auch Berlin eine Station sein wird, knüpft sie an alte Erfolge an.
Auf Erfolg wurde Spears schon sehr früh getrimmt: Ihre Mutter schickte die kleine Britney auf zahlreiche Talentwettbewerbe, bis sie mit elf Jahren als Moderatorin zum "Mickey Mouse Club" durfte. Zwei Jahre blieb sie bei der Show, dann ging es an die Musikkarriere. Als Spears 1997 im Video zu "... Baby One More Time" als unzüchtiges Schulmädchen durch die Flure tanzte, war die Schule für sie selbst schon lange passé: Die eifrige Karrierebastelei ließ nur noch Zeit für Fernkurse. Aber mit der Single und dem darauf folgenden Album wurde sie über Nacht zum Superstar. Und zum Sexsymbol, das gleichzeitig eifrig verkündete, noch Jungfrau zu sein.
Eigentlich hätte alles perfekt sein können in Spears' plüschigem Pop-Himmel. Aber es kam anders: Sie versuchte sich als Restaurantbesitzerin und scheiterte nach wenigen Monaten. Sie versuchte sich als Schauspielerin und bekam die Goldene Himbeere als "Worst Actress". Ihre Eltern ließen sich scheiden. Ihre eigene Beziehung zu Ex-Disney-Kollege Justin Timberlake ging in die Brüche. Zudem verkündete er im Radio, dass es mit ihrer Behauptung, noch Jungfrau zu sein, schon länger nicht mehr weit her sei. "Ich dachte, er wäre der Richtige", rechtfertigte sie sich später in einem Interview. "Aber ich lag falsch! Ich hätte nicht gedacht, dass er mich verraten würde."
Zwei Jahre später, 2004, versuchte sie mit dem Nächsten ihr Glück: In einer Nacht-und-Nebel-Aktion - und vermutlich nicht ganz nüchtern - heiratete sie einen alten Schulfreund, nur um die Ehe ganze 55 Stunden später wieder zu annullieren. Schon wenige Monate später stolperte sie auf der Suche nach Zuwendung in die Arme des Möchtegern-Rappers Kevin Federline. Zwei Jahre und zwei Söhne später wurde auch diese Ehe geschieden. Spears tröstete sich über den Frust mit Partys hinweg, die sie gerne auch mal mit Paris Hilton, aber dafür ohne Höschen besuchte. Drogen und Alkohol wurden zum ernsthaften Problem, es gab mehrere Klinikaufenthalte, einige peinliche Auftritte in der Öffentlichkeit und schließlich eine Entmündigung; das Gericht sprach Vater Jamie Spears die Vormundschaft über seine mittlerweile erwachsene Tochter zu.
Und das alles begleitet von wachsamen und zunehmend hämischen Kommentaren der Presse. "In manchen Interviews könnte ich einfach losheulen und sagen: 'Warum seid ihr so gemein zu mir?'", beklagte sie sich etwa gegenüber "Musicweek." Folgerichtig trat sie den Rückzug an. Nochmal Entzug, Psychotherapie, Fitness-Studio, neues Album.
"Circus" sollte sie zurück an die Spitze bringen, und bislang sieht es auch so aus, als sei das gelungen: Das Album verkauft sich, die Tour läuft, nebenher gab's den ersten Auftritt als Werbefigur seit Langem. Das Teenie-Modelabel Candie's wirbt mit einer barbiegleichen Spears vor Ponyhofkulisse. Nur: Eigentlich hatte Spears einen Schritt kürzer treten wollen. "Ich lerne gerade entspannter zu sein, Dinge in meinem Tempo anzugehen und mich nicht mehr selbst so unter Druck zu setzen", erklärte sie kürzlich dem britischen "More Magazine". Ob das mit einem Karriereneustart als Superstar zusammenpassen kann, ist fraglich. ~ Sabine Metzger (teleschau)
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