Ein Kanadier zum Knuddeln

Justin Bieber lässt jetzt auch in Deutschland Mädchenherzen höher schlagen

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Ein Kanadier zum Knuddeln

Justin Bieber lässt jetzt auch in Deutschland Mädchenherzen höher schlagen

27.11.2009 Der erste Eindruck: Der Junge ist doch keine 15. Justin Bieber ist ein kleines, recht schmächtiges Kerlchen, sein Gesicht trägt niedlich-kindliche Züge, Anzeichen von (bevorstehender) Pubertät - Fehlanzeige. Kurzum: Als Teenager geht der gebürtige Kanadier rein optisch kaum durch. Aber genau dieses süße Knuddel-Image ist es womöglich, dass in den USA bereits zu kreischender Verzückung bei jungen Mädchen geführt hat. Dem Trubel um ihn, der mit der Veröffentlichung seines Debütalbums "My World" nun auch Europa erreichen sollte, begegnet der kanadische R&B-Newcomer allerdings mit großer Gelassenheit - fast schon extremer Coolness. Er zeigt auch sonst im Interview, dass er zwar nicht wie 15 aussehen mag, für sein Alter aber schon ein ziemlich ausgebuffter Profi ist.

Die Selbstverständlichkeit, mit der er etwa über R&B-Superstar Usher als "einen wirklich guten Freund" redet, ist schon einigermaßen bemerkenswert. So ist ihm auch die Tatsache, dass er bereits eine Zusammenarbeit mit Justin Timberlake ausschlug, kaum mehr als ein Achselzucken wert. Am meisten verblüfft Justin Bieber aber durch seine Professionalität, lässt er sich doch außer höflichen Floskeln kaum etwas entlocken. Zu seinem in seinen Songs unaufhörlich thematisierten Liebesleben ("Mir wurde einmal das Herz gebrochen oder so. Das war aber nichts Großes") will er nichts preisgeben. Stattdessen lobt er lieber das Verhältnis zu seinen Eltern ("Sie ermutigten mich immer sehr, unterstützten mich bei allem") und freut sich über die Begeisterung der Fans, die er schlicht "awesome" findet.

Zugegeben: Sein Leben und seinen Karriereweg "großartig" zu finden, dazu hat der Jungspund, dessen Nachname auf einen deutschen Großvater zurückgeht, auch allen Grund. Bei einem Talentwettbewerb in seiner Heimatstadt Stratford, Ontario belegt er mit zwölf zwar nur den zweiten Platz, seine selbst gedrehten Videos, in denen er Songs von Usher, Ne-Yo und Stevie Wonder coverte, werden aber in der Folge zu riesigen Youtube-Hits. Und riefen bald Plattenfirmen auf den Plan. Durch einen Zufall traf Justin Superstar Usher, der sich von seinem Talent überzeugen ließ und seitdem eine Art Mentor für den Jungstar ist: "Der wichtige Rat, den er mir gab, ist: Bleib bescheiden. Bleib auf dem Boden. Behalte einen klaren Kopf. Und vergiss nicht, wer deine wahren Freunde sind."

Auch wenn es mit der Bescheidenheit vielleicht noch hapert: Dass seine Plattenfirma ihn aufgrund seines Werdegangs als Gegenmodell zu "Retorten-Popacts" verkaufen will, liegt nahe. Und dennoch lässt er über seine jungen Disney-Kollegen wie Miley Cyrus oder die Jonas Brothers nichts kommen: "Ich finde es toll, wie sie ihre Karrieren meistern."

Eine ähnliche Präsenz wie jene strebt Justin Bieber auch an, vor Kurzem war er Gaststar in einer Produktion des Kindersenders "Nickelodeon", weitere Rollen kann er sich vorstellen. Aber was tun, wenn's mit der Musikkarriere vielleicht doch nicht klappen sollte? Nach einem kurzen Zögern kommt die sehr bestimmte Antwort: "Das mit der Musik wird funktionieren." Denn wie 15 aussehen mag er zwar nicht - selbstbewusst wie ein Großer im Geschäft ist Justin Bieber aber schon. ~ Stefan Weber (teleschau)

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