Glatte Göttin
veröffentlicht ihr Album "Aphrodite" und feiert sich als Liebesgöttin
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Glatte Göttin
veröffentlicht ihr Album "Aphrodite" und feiert sich als Liebesgöttin
08.07.2010 Mangelnde Selbsterkenntnis? Vor ein paar Jahren schon brachte Kylie Minogue einige Journalisten zum ungläubigen Lächeln, als sie die Popwelt kritisierte: "In der Werbung und auf den Titelbildern von Lifestyle-Magazinen stelle ich eine Pornografisierung der Popkultur fest, die mich befremdet", klagte sie damals. Wirklich glauben wollte das erst einmal niemand, der schon einmal eines ihrer Videos gesehen hatte: Gerade sie?
Die in goldglitzernden Hotpants tanzte, wie in "Spinning Around"? Die das Meisterstück fertigbrachte, ein Kleid anzuziehen, das gleichzeitig zu wenig und zu viel verhüllte, wie in "Can't Get You Out Of My Head"? Die sich inmitten einer Horde halb nackter Männer genüsslich räkelte, wie in "Slow"? Und jetzt hat sie es schon wieder getan: Die Single ihres zweiten Albums nach der Krebserkrankung heißt "All The Lovers". Im Video lässt sich eine durch ein geschlitztes weißen Kleidchen abermals eher knapp bekleidete Kylie von einer stetig wachsenden Pyramide halb nackter, ekstatischer Menschen bis in den Himmel tragen.
Wer aber genau hinschaut, wird doch feststellen: In der Welt der Popmusik, insbesondere der tanzbaren Popmusik, sind das alles ziemlich zahme Darstellungen. Rihanna etwa setzt in ihrem Video zu "Hard" auf Militäroptik und greift sich ständig in den Schritt; Lady Gaga nutzt in ihrem Video "Alejandro" den kumulativen Skandaleffekt von Uniformen, Sado-Maso-Praktiken und Religion. Alles ziemlich martialisch, alles ziemlich düster. Kylie Minogue scheint momentan die Einzige zu sein, für die Sex noch irgendetwas mit Spaß zu tun hat. Damit wirkt die 42-Jährige angesichts ihrer Konkurrenz fast schon ein bisschen naiv und geradezu reizend altmodisch.
Es wäre ja auch traurig, wenn die selbsternannte Göttin der Liebe Sex für etwas Verwerfliches hielte. Tatsächlich hat Minogue nämlich gar nichts dagegen, wenn andere den Titel ihres Albums "Aphrodite" auf sie persönlich beziehen: "Ich bin überzeugt, dass sich schon viele Paare gefunden haben, während sie meine Musik hörten. So ganz unsexy sind meine Songs ja nicht", erklärte sie etwa kürzlich der "Bild"-Zeitung.
Was ihr eigenes Liebesleben angeht, ist Kylie der Presse gegenüber allerdings etwas verschlossener. Zwar ist bekannt, dass sie seit zwei Jahren mit dem Model Andres Velencoso liiert ist. Doch erst, als sich im Internet das hartnäckige Gerücht verbreitete, sie habe sich im Streit von dem Spanier getrennt, warf sie der Boulevardpresse ein paar dürftige, weitgehend nichtssagende Häppchen zu: Ihr zehn Jahre jüngerer Partner bringe sie zum Lachen, liebe sie auch ohne Make-up und spiele gerne Golf.
Ähnlich unpersönlich war auch ihre Autobiografie "La La La", die sie 2003 veröffentlichte. Schon der Titel bezog sich auf ihren Welthit "Can't Get You Out Of My Head", und auch der Inhalt befasste sich kaum mit Minogues Lebensgeschichte, sondern mit den verschiedenen Stylings und Modeströmungen, denen sie im Laufe ihrer Karriere anhing. Den größten Teil des Buches nahmen dementsprechend auch Bilder ein.
Kylie Minogue, die Privatperson, wird weitgehend unter Verschluss gehalten. Stattdessen präsentiert Minogue in der Öffentlichkeit den Kameras die Projektionsfläche Popstar. Dass eine Frau, die derart viel von sich zeigt, derart wenig von sich preisgibt, wirkt auf manchen geradezu verdächtig. Im Gegenteil, meint Minogue, ehrlicher als sie könne man kaum sein: "Meine Wahrheit ist, dass ich diesen Job ernst nehme und aufrichtig angehe. Ich liebe die Kunstform Pop, ich liebe es, aufzutreten, und meine Stimme ist echt", erklärte sie dem deutschen "Zeit-Magazin" - um sich dann doch noch ein kleines bisschen zu rechtfertigen. "Und die Illusion ist ja offensichtlich: Wir gaukeln ein wunderbares Leben vor, das es so nicht gibt."
Die feinsäuberliche Trennung zwischen Privatleben und Geschäft, zwischen Illusion und Realität, die Minogue vornimmt, ist ebenfalls selten geworden: Video Home Stories sind schon Schnee von gestern, mittlerweile lassen Prominente die Kamerateams für komplette Serien ins Haus. Lady Gaga spricht offen mit Boulevardblättern über ihre Depressionen. Wieder einmal sieht Kylie Minogue ein wenig altmodisch aus. Aber Aphrodite ist ja schließlich auch eine antike Göttin - und bleibt trotzdem bis heute ein Begriff. ~ Sabine Metzger (teleschau)
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