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Sängerin LaFee nimmt auch auf "Ring Frei" kein Blatt vor den Mund
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Sängerin LaFee nimmt auch auf "Ring Frei" kein Blatt vor den Mund
02.01.2009 Mit gerade mal 18 Jahren hat Christina Klein aka LaFee bereits über 500.000 Platten verkauft, drei Echo-Awards gewonnen und sich damit die Herzen zahlreicher Fans gesichert, die in der Regel jünger sind als sie selbst. Kritiker lassen zwar weder an ihren Texten, noch an dem von der Begleitband aufgefahrenen, brachialen Gothik-Rock ein gutes Haar, aber der Erfolg scheint ihr Recht zu geben. Denn mit "Ring frei" erscheint nun ihr bereits viertes Album, auf dem LaFee erneut Klartext redet. Oder wie sie es selbst formuliert: "Ich weiß, was ich will, und ich lass mich nicht mehr verarschen!"
Du hast im Sommer 2008 Dein erstes englisches Album "Shut Up" veröffentlicht und warst schon vorher in Frankreich, Spanien und Italien auf Tour. Gab es so was wie ein Tourhighlight für dich?
LaFee: Die Resonanz war eigentlich in allen Ländern, in denen wir waren, gut. Aber speziell Paris war toll. Weil die Fans so knuffig waren und auch extra ein wenig Deutsch gelernt hatten, um die Texte mitsingen zu können. Wenn man als Künstlerin auf der Bühne steht, ist das natürlich schön zu hören, dass eine jüngere Generation wegen dir deutsche Texte lernt.
In einem Promo-Video zur ersten Single "Ring frei" sagst Du, dass Du im Text mit der Branche abrechnest, die nicht an Dich geglaubt hat. Wie hat sich das geäußert, und wie bist Du damit umgegangen?
LaFee: Ich musste eigentlich gar nicht mit denen abrechnen. Ich hätte ja auch sagen können, das interessiert mich nicht. Ich bin aber ein Mensch, der über Probleme und Sachen, die ihn stören oder nerven, redet. Natürlich gibt es im Leben immer Menschen, die nicht an dich glauben, die dachten: "Ach, One-Hit-Wonder, und morgen ist die Kleine wieder weg vom Fenster." Das hat mir zwar keiner ins Gesicht gesagt, aber es wurde so über mich gedacht, und ich wollte einfach damit sagen: Hey, ich bin noch immer da und jetzt schon beim vierten Album!
Wie würdest Du Deine Entwicklung von Deiner letzten deutschsprachigen Platte "Jetzt erst recht" zum neuen Album "Ring frei" beschreiben?
LaFee: Ich bin natürlich älter geworden, meine Stimme hat sich verändert, und ich habe mich, glaube ich, auch wieder verbessert, was das Singen angeht. Ich bin wirklich sehr stolz auf das Album, habe fast alle Texte selbst geschrieben, mit ein bisschen Hilfe von meinem Produzenten. Stilistisch ist es immer noch Rock-Pop mit deutschen Texten, und ich sage wieder, was ich meine. Ich habe jetzt vielleicht so 50 Texte geschrieben, und es gibt ja noch tausend Themen auf der Welt, die noch anzusprechen wären. Es gefällt mir halt einfach, über Probleme zu reden, Sachen die mich stören, Leute die mich nerven.
Spielst Du selbst ein Instrument?
LaFee: Nein. Ich will zwar jetzt Gitarre lernen, aber das ist natürlich ein langer Prozess, bis man ein Instrument wirklich spielen kann, denn Gitarre ist ja schon ein schwieriges Instrument. Ich glaube aber, dass es für das musikalische Verständnis besser ist, wenn man selbst ein Instrument spielt und weiß, welche Harmonien wo vorkommen.
Deckt sich der private Musikgeschmack von Christina Klein mit dem Sound von LaFee?
LaFee: Privat höre ich alles gemischt. Rock, Pop, HipHop, House, ich höre wirklich alles. Pink finde ich momentan sehr gut. Aber auch Ne-Yo oder T.I., viele Sachen aus dem HipHop-Bereich.
Klingt ja eher nach tanzbaren Sounds. Tanzt Du gerne?
LaFee: Ich habe mein ganzes Leben vor meiner Gesangskarriere getanzt. Ich habe acht Jahre Ballett gemacht, dann zwei Jahre Jazzdance, ich war Tanzmariechen, Bauchtanz habe ich auch gemacht. Ich habe also wirklich schon alles durchgetanzt.
Könntest Du Dir auch eine Karriere als Tänzerin vorstellen?
LaFee: In einem Musical oder so vielleicht. Aber so als Backgroundtänzerin eher nicht, das wäre für mich der Tod. Ich habe mir ja schon was erspielt und wirklich dafür gekämpft, und dann plötzlich hinter einem anderen Act zu stehen und da zu tanzen, das kann ich mir nicht vorstellen.
Was unterscheidet Dich Deiner Meinung nach von anderen jungen Künstlern? Siehst Du Dich als Teenie-Star?
LaFee: Aus dem Teenie-Alter bin ich mit 18 ja nun raus, und ich hoffe, die Fans wachsen mit mir. Was mich von anderen jungen Acts wie zum Beispiel Tokio Hotel unterscheidet ist wohl, dass ich ein Mädchen bin, eine Sängerin, die alleine steht, eine Band zur Unterstützung im Hintergrund hat und Themen anspricht, mit denen sich die Leute meines Alters sehr gut identifizieren können.
Hörst Du das oft, den Vergleich mit Tokio Hotel?
LaFee: Ständig. Die sind halt in etwa zur gleichen Zeit groß rausgekommen. Aber es gibt ja auch keine anderen Acts momentan. Liza Li ist weg, Senta-Sofia ist weg, ich stehe als Einzige da, weil es keinen gibt, der genau auf meiner Wellenlänge liegt. Natürlich ist das schade, aber irgendwo auch wieder schön, weil es mir das Gefühl gibt, dass ich etwas richtig gemacht habe.
Gibt es Situationen in Deinem Leben, wo Du Dir wünscht eine 18-jährige wie jede andere sein zu können?
LaFee: Ich liebe alles an meinem Beruf, ich liebe auch die stressigen Seiten. Das gehört einfach dazu, jeder Job ist mal anstrengend. Natürlich gibt es Abende, wo andere ausgehen, während ich noch arbeiten muss, aber dafür habe ich dann wieder andere Tage frei. Man muss seine Freizeit eben nach der Arbeit ausrichten.
Was sagst Du zu Kritikern die Dich als "Agro-Elfe", "Rheinländisches Rumpelstilzchen" oder Deine Musik als "Gummibärchen-Gothik" bezeichnen?
LaFee: Interessiert mich überhaupt nicht. Ich mache mein Ding, ich finde das gut, was ich tue. Ich musste natürlich lernen damit umzugehen, anfangs habe ich mich schon gewundert, warum die so was über mich schreiben. Ich bin doch total nett und mache das doch alles super. Aber es gibt eben immer Menschen, die dir das entweder nicht gönnen, oder die dich einfach wirklich Scheiße finden und das dann so formulieren. Das finde ich völlig okay, jeder kann seine Meinung äußern. Ich stelle mich ja nicht vor die Leute und sage: "Bitte, bitte, du musst das jetzt hören". Ich kriege meine Anerkennung von meinen Freunden und meiner Familie und natürlich von meinen Fans, das reicht mir.
Gibt es konkrete Ziele, die Du als Sängerin noch erreichen möchtest?
LaFee: Weiterhin erfolgreich zu sein, ist mein Ziel. Aber eigentlich setze ich mir keine Ziele mehr, mit dem, was ich mache, habe ich ja schon ein Ziel erreicht. Ich nehme Gesangsunterricht, nehme Tanzunterricht, gehe trainieren, ich mache wirklich alles, was ich kann, um so lange wie möglich erfolgreich zu sein. Und ich hoffe natürlich, dass meine Fans mich weiterhin unterstützen und alles weiter bergauf geht oder eben auch gleich bleibt.
Und wenn es damit eines Tages vorbei ist?
LaFee: Dann ist das halt so. Dann muss ich mir Gedanken machen. Dann werde ich, schätze ich, ein Tanzstudio aufmachen oder so, mit dem Geld was ich jetzt verdiene, und werde dann Kinder unterrichten. ~ Klaas Tigchelaar (teleschau)
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