No End in Sight

Zumindest was die Bandseite des Konfliktes anbelangt, kann man allerdings konstatieren: Entspannung ist zu spüren. "Age Of Tyranny - The Tenth Crusade" war eine deftige Abrechnung, sein Nachfolger nun schärft die Melodien. Obgleich sich Pro-Pain auch treu bleiben, dafür sorgt alleine das Organ des Gary Meskil, welches sich rücksichtslos auf die instrumentale Erde setzt und rumstänkert, was das Zeug hält.

Die Songanordnung von "No End In Sight" ist nachvollziehbar. Zu Beginn gibt es mit "Let The Blood Run Through The Streets" und dem Groove-Monster "Halo" eins auf die Glocke. Adäquat dreckig die Produktion. Dann der Ausreißer "Hour Of The Time" - hymnenhaft, eingängig, und nicht das erste Mal, dass Stephan Weidner Pro-Pain besucht. Alle stimmen mit ein: "We got a lot to hate." Menschenskind, dafür seid ihr aber verdammt gut drauf.

"To Never Return" zieht im Refrain weiter in die Fremde, genauer gesagt in die Power-Metal-Gegend. "Where We Stand", das am Ende der Platte nochmals als Remix auftaucht, kann ebenfalls vor allem mit melodiösen Punkten Boden gut machen, während "Phoenix Rising" mit Rob Barrett von Cannibal Corpse den zweiten Gast empfängt, "Go It Alone" eine Portion Punk mit sich schleppt und "God's Will" dann doch etwas zu sperrig gerät.

Das Beste an dieser Platte: Die Aura einer Band, die sich nicht verbiegen lässt. Immer wird ein "Denkt und schreibt doch über uns, was ihr wollt, wir machen eh, was uns passt" herausgehört werden. "No End In Sight" bleibt bei aller Abwechslung ehrlich. Nicht einfach. Und einer der Gründe für Pro-Pain, das Ende vorerst hinter den Horizont zu verbannen.