Zu viele Lieder über Liebe
Soulstar Robin Thicke schmust mit seinen Idolen
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Zu viele Lieder über Liebe
Soulstar Robin Thicke schmust mit seinen Idolen
05.12.2008 Er hat mit 31 Jahren schon eine beeindruckende Karriere hinter sich, ist in Amerika prominent, hierzulande aber trotzdem vielen unbekannt: Die Rede ist von Robin Thicke. Aufgewachsen ist er als Showbiz-Kind in Los Angeles. Seine Mutter Gloria Loring war Sängerin und Schauspielerin, sein Vater, der kanadische Entertainer Alan Thicke, spielte in den 80-ern in der beliebten Fernsehserie "Growing Pains" eine Hauptrolle. Schon früh sah es so aus, als ob Robin Thicke in die Fußstapfen seiner Eltern treten würde, er ergatterte Rollen in den Serien "Wunderbare Jahre" und "Unser lautes Heim".
Doch genauso früh hatte er von der Schauspielerei genug und traf bereits mit 16 die Entscheidung, Musiker zu werden. Schon kurz danach komponierte er Lieder für Soundtracks und Künstler wie Christina Aguilera, Mya, Michael Jackson und Brandy. Nicht zuletzt halfen ihm Hits auf den Alben seiner prominenten Freunde Jordan Knight, Usher und Lil' Wayne dabei, schnell erfolgreich zu werden. Der Durchbruch als Solokünstler gelang ihm dann aber erst mit seinem zweiten Album "The Evolution of Robin Thicke", das er 2006 veröffentlichte. Dank gegenseitiger Kollaborationen mit befreundeten Musikern und einem medienwirksamen Wechsel zum Label Star Trak von Chad Hugo und Pharrell Williams (aka The Neptunes) wurde Robin Thicke selber ein Promi, der in den Hollywood Hills lebt. Manchmal tritt er sogar wieder in Filmen auf. Immer öfter sieht man ihn in amerikanischen Hochglanz- und Klatschmagazinen sowie in den einschlägigen Gossipblogs.
Dahin beförderten ihn auch die zahlreichen Auftritte auf roten Teppichen mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Paula Patton, mit der Thicke schon seit Tenniezeiten zusammen ist. "Sie ist die beste und tollste Frau, die man sich vorstellen kann", begeistert sich der aufgedrehte und fröhliche Sänger im Gespräch. "Alle meine Songs schreibe ich für sie." Kein Wunder, dass also immer wieder Liebeslieder dabei herauskommen. Auf seinem neuen Album "Something Else" hört man sie einige Male selbst singen. "Dass es dazu gekommen ist," erzählt Thicke, "ist ein Zufall. Ich saß mit meinem besten Freund Usher zu Hause im Studio, und wir brauchten eine weibliche Stimme. Also gingen wir hoch und fragten Paula." Immer wieder hat er auch ihre Probleme als schwarze Frau zum Thema gemacht, wie zum Beispiel in den Liedern "Beautifully Imperfect" und "Dreamworld". "Sie ist einfach mein Glück, der Schlüssel zu meinem Erfolg".
Einem anderen Erfolgsrezept ist er auf "Something Else" allerdings nicht treu geblieben: Es gibt fast keine Kollaborationen mit Freunden mehr. "Ich habe in der vergangenen Zeit so viele Songs für andere Künstler geschrieben. Damit es sich wie ein Ich-Album anfühlt, musste ich das Album einfach alleine machen." Dafür sind aber umso mehr Musiker vertreten: "Jedes Instrument ist selbst eingespielt. Es waren tolle, begabte Leute in meinem Studio. Manchmal sogar eine ganze Streicherband, damit ich dieses ganz besondere Motown-Gefühl hinbekomme. Das geht einfach nicht mit Samples aus dem Computer."
In der Vergangenheit war Thicke immer wieder mit Justin Timberlake verglichen worden, weil er den Soul und Funk der 70-er mit modernem HipHop und Hochglanz-Pop verbunden hatte. Hits wie "Lost Without U" und "Wanna Love U Girl" waren nicht nur Charterfolge auf der ganzen Welt. Auch seriöse Musikmagazine wie das amerikanische "Spin" oder der "Rolling Stone" besprachen Robin Thickes Musik begeistert.
Dementsprechend waren die Erwartungen an sein drittes Album "Something Else" hoch. Auch die von Thicke selbst: "Ich hatte den Sound zum neuen Album schon lange im Kopf, und ich wußte einfach, dass alles perfekt werden muss." Zum Album hatte ihn sein Lieblingsthema inspiriert: "Die ganze Platte ist der Liebe gewidmet, quasi ein Soundtrack zum tollsten Gefühl der Welt. Zu dem einen Lied sollte man Liebe machen, das andere ist perfekt für ein Date, und dann gibt es auch eins für den Tanz nach dem Essen", erzählt Thicke begeistert und auch ein wenig aufgeregt, denn: "Mein neues Album soll diesmal auch in Deutschland ein großer Erfolg werden. Die Leute hier sollen meine Musik besser kennen und dann lieben lernen."
Leider ist ihm dieser große Wurf nicht gelungen, die meisten Arrangements und Texte auf "Something Else" sind fader Kitsch. Vielleicht, weil man zu sehr hört, wo er mit seinen Kompositionen hinwollte: "Ich hab in der Zeit, in der ich das Album geplant und dann aufgenommen habe, fast nur die alten Klassiker gehört: Marvin Gaye, Jackson 5 und Stevie Wonder. Genau so eine Platte wollte ich auch machen." Der moderne Twist, den er seiner Lieblingsmusik dabei gerne gegeben hätte, ist missglückt. Die Phrasen, die er in seinen Texten aneinanderreiht, hat man schon viele Male so im Radio gehört. Die Single "Magic" ist dabei noch das Beste, was das Album zu bieten hat. Das Tempo ist rasanter, die Beats sind mehr funky als auf den meisten anderen Liedern, aber ihr fehlt trotz fröhlicher Tanzbarkeit und Ohrwurmgarantie der Blick nach vorne.
Thicke, das wird im Gespräch schnell klar, ist nicht nur ein hibbeliger Charmeur, sondern ein Musikwahnsinniger, der Soul und Funk liebt und sich für jede Musikrichtung begeistern kann. So ist es ein wenig schade, dass man seinen Songs durchgängig anhört, wie gut sie hätten sein können - es aber leider nicht sind. Insofern bleibt nur das Warten auf das nächste Album, bei dem er sich hoffentlich wieder auf seine alte Stärke verlässt: Den Blick nach vorne zu wagen. ~ Nina Scholz (teleschau)
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