Blues ist Leidenschaft ist Blues
Blues-Gitarrist Joe Bonamassa feiert große Erfolge - längst auch außerhalb der Szene
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Blues ist Leidenschaft ist Blues
Blues-Gitarrist Joe Bonamassa feiert große Erfolge - längst auch außerhalb der Szene
27.02.2009 Sein Gitarrenspiel ist bewundernswert. Und dazu kann er auch noch gut singen. Mit Blues-Größen wie Rory Gallagher oder Stevie Ray Vaughan ist er bereits verglichen worden. Sein Talent macht Joe Bonamassa zu einem der neuen Helden des Blues. Vor allem aber sorgt er dafür, dass die Szene das ihr oft anhaftende "Alte Säcke"-Image ein wenig verliert. Bonamassa schafft es sogar, den Blues langsam aus seiner Nische herauszubewegen. Die Chartpositionen, die sein aktuelles Album "The Ballad Of John Henry" in den regulären Billboard-Charts bereits erreichte, unterstreichen dies. Dabei beginnt natürlich auch Bonamassas Geschichte ganz gewöhnlich: mit einer Gitarre. Genauer gesagt: mit vielen Gitarren.
Schließlich besaß Vater Bonamassa eine schier unendliche Auswahl von Saiteninstrumenten in seinem Musikalien-Geschäft in Utica im Bundesstaat New York. Mit dem kleinsten davon - einer Mini-Chiquita - begann der heute 31-jährige Blues-Gitarrist im niedlichen Alter von vier Jahren zu spielen. Wohl so etwas wie ein Wunderkind, denn mit gerade mal zwölf Jahren durfte er im Vorprogramm von Blues-Legende B.B. King auftreten, dem er sich nicht nur deswegen bis heute freundschaftlich verbunden fühlt: "Wenn es B.B. nicht gegeben hätte, würde ich nicht hier sitzen und Interviews geben, meine ganze Karriere würde es nicht geben. Er gab mir eine riesige Chance! Beim Blues geht es um Leidenschaft, B.B. King zeigt Leidenschaft. Blues erzeugt zwischen den Menschen eine Verbindung, die allen eine Gänsehaut vor Leidenschaft beschert. Das ist es, was ich daran so liebe!"
Bonamassa hat viel Gefühl für Musik, aber auch eine gehörige Portion geschäftsmännisches Blut in seinen Adern fließen. Er hält sich ganz bewusst als kleineres Nischen-Produkt mit eigenem Label und hat nicht vor, in die Superstar-Liga aufzusteigen: "Wenn mich Leute von großen Plattenfirmen ansprechen und mich in altbackene, ausbeuterische Verträge stecken wollen, bitte ich sie um den Besuch eines meiner Konzerte. Da kommen bis zu 3.000 Leute, die glücklich sind und mich kennen, obwohl es keine groß angelegten Promotion-Aktionen gibt. Ich spiele um die 150 Konzerte im Jahr, kommt ganz auf's Jahr an." Japan, Russland, Indien, Europa und Amerika zählt er auf. "Mein Konzert im Mai in der ehrwürdigen Royal Albert Hall in London ist fast ausverkauft. Den Druck, den ich habe, habe ich den Zuschauern gegenüber und nicht irgendwelchen Plattenbossen. Die Fans sind alles, ohne sie ist alles andere nichts. Ich war auf dem Cover des wichtigsten Gitarrenmagazins in Amerika - aber bestimmt nicht, weil ich so hübsch bin! Meine Fans haben dem Chefredakteur jahrelang E-Mails geschickt, und irgendwann mussten sie mich auf's Cover nehmen."
Solche Anekdoten erzählt er nicht ohne eine gewisse Süffisanz, schließlich hat er auch magere Zeiten erlebt und musste kämpfen. Zwar konnte Bonamassa schon früh mit großen Namen aufwarten, der rechte Erfolg wollte sich zunächst aber nicht einstellen. Immerhin bestand seine Band "Bloodline" - Nomen est omen - zumindest aus Söhnen großer Väter: Berry Oakley Jr. - Sohn des Allman Brothers-Bassisten. Erin Davis - Sohn von Miles Davis. Waylon Krieger - Sohn des Doors-Gitarristen Robby Krieger. Natürlich lernte Bonamassa auch Vater Robby kennen, aber die Erwartung auf heiße Geschichten aus der Doors-Vergangenheit zerschlugen sich schnell: "Naja, wie soll ich sagen? Herr Krieger kann sich nicht wirklich gut an die damalige Zeit erinnern", lacht er, der Verständnis für die wilden Sechziger hat. Auch wenn bei ihm alles wesentlich kontrollierter läuft.
Natürlich hat und hatte er - trotz aller Kontrolle und ganz standesgemäß - den Blues. Vor allem während der Aufnahmen zu seinem neuen Album plagten ihn Sorgen: "Bei der ersten Hälfte war ich so glücklich wie noch nie in meinem Leben und als die Aufnahmen des zweiten Teils begannen, so traurig wie noch nie." Das findet sich natürlich alles auf "The Ballad Of John Henry" wieder, mit dem ihm ein sehr emotionales Stück Musik gelang. Das er natürlich mit seinen Fans teilen möchte. Nur wo, das ist noch eine ungeklärte Frage: "Ich möchte philharmonische Konzerthallen mit Sitzplätzen in Deutschland finden, denn ich glaube nicht, dass meine Fans die ganze Zeit über im Konzert stehen wollen. Das will ja nicht einmal ich, obwohl ich noch jung bin. Die deutschen Fans sind sehr treu und geben viel zurück." Doch ab 5.000 Besuchern höre bei ihm der Spaß auf. "Ich will nicht vor mehr Leuten spielen. Die ganz großen Konzerte sind kein Service am Fan. Da haben sie mehr davon, wenn sie zu Hause eine DVD ansehen, anstatt im Stadion ein kleines Pünktchen auf der Bühne beim Herumhüpfen zu bewundern!" Und auch mit solchen Aussagen bringt er die Augen der Fans zum Leuchten, denn er ist Vollblut-Musiker, dem der Dienst am Fan das Wichtigste ist. Und wenn es bei ihm so weiter geht wie bisher, wird er Schwierigkeiten bekommen, ein Nischen-Produkt zu bleiben. ~ Nina Becker-Göpner (teleschau)
Interviews, Stories, Meldungen und CD-Kritiken zu Joe Bonamassa
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