Die ewige Reifeprüfung
Robbie Williams steht seit 20 Jahren auf der Bühne - nun feiert er sein Comeback mit Take That.
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Die ewige Reifeprüfung
Robbie Williams steht seit 20 Jahren auf der Bühne - nun feiert er sein Comeback mit Take That.
27.10.2010 "Ich rocke wieder!" - Als Robbie Williams kürzlich mit der britischen "Sun" sprach, war er offenbar gar nicht zu bremsen vor Euphorie. Dabei kennt man den Sänger auch anders: Mehr als die Hälfte seines 36-jährigen Lebens teilte er mehr oder weniger mit der Öffentlichkeit, seine Erfolge genauso wie die unschönen Tiefpunkte, in denen er sich mit Drogen betäubte. Frisch verheiratet mit der Schauspielerin Ayda Field, freut sich der Sänger nun auf die schon fast für unmöglich erklärte Reunion mit Take That. "Das Leben ist momentan wunderbar - sowohl das private als auch das berufliche." Dass zumindest die berufliche Bilanz auch schon vorher mehr als rosig aussah, beweist nun sein umfassendes Best-Of "In And Out Of Consciouness: The Greatest Hits 1990-2010".
Er sei nie erwachsen geworden, das betont Robbie Williams in Interviews immer wieder. Bei Take That nicht und auch nicht während seiner fast 15 Jahre andauernden Solokarriere. Erst kürzlich sagte er gegenüber dem "Zeit"-Magazin, er fühle sich wie ein "riesiges, verwöhntes Kind". Sein Erfolg gab ihm die Möglichkeit sich auszutoben, sein Charisma ließ seine Fans über Negativschlagzeilen hinwegsehen. Dass er stets Halt suchte - bei Frauen, Alkohol und Drogen - liegt wohl auch daran, dass er ohne Vater aufwuchs: Seine Eltern trennten sich, als er zwei Jahre alt war. Mit 16 Jahren schmiss er die Schule hin - ohne Abschluss.
Sänger werden wollte er damals als Jugendlicher aus dem nordenglischen Stoke-on-Trent nicht. Eher noch träumte er von einer Schauspielkarriere, doch dann ließ er sich von seiner Mutter überreden, zum entscheidenden Casting für Take That zu gehen. Innerhalb der Boygroup war er der Jüngste, der Rebell und Clown. Mit Williams als Leadsänger knackte das Quintett mit einer Coverversion von Donna Summers "Could It Be Magic" 1992 erstmals die Top-Five der britischen Charts. Während auf der Insel nun eine Single nach der anderen locker die Nummer eins eroberte, sollte es noch ein Jahr dauern, bis mit der Ballade "Babe" die Take-That-Hysterie auch endgültig nach Deutschland überschwappte. 1995 verließ Williams die Band und besiegelte damit auch das Ende der Gruppe. "Eine Karriere", sagte er später über seine Boygroup-Zeit, "kann man damit nicht aufbauen, aber man kann in kürzester Zeit eine verdammte Menge Geld verdienen".
Mit George Michaels Hit "Freedom", einem programmatischen Befreiungsschlag, begann Williams Solokarriere, unter die er heute eine beachtliche Bilanz ziehen kann: Seine acht Alben verkauften sich weltweit mehr als 50-Millionen-Mal, von seinen 41 Singleauskopplungen erreichten in seiner Heimat mehr als die Hälfte die Top-Ten.
Im Sommer 1996, als seine erste Single erschien, hätte wohl kaum jemand mit dem unaufhaltsamen Aufstieg des Boygroup-Aussteigers gerechnet. Auch der Sänger selbst stolperte zunächst etwas unglücklich in sein neues Leben als Superstar: Nach diversen Drogenexzessen kam er schon ein Jahr nach seine Debüt in die Entzugsklinik. Es sollte nicht das letzte Mal sein, 2007 musste er sich wegen Medikamentensucht behandeln lassen. "Ich bin unter dem ganzen Gewicht zusammengebrochen, das auf meinen Schultern lastete", erklärte er sich nach der Reha dem Männermagazin "GQ": "Schon bevor die Tour überhaupt losging, fühlte ich mich, als hätte ich auf der Titanic eingecheckt." Doch es waren wohl nicht nur die Versagensängste für die Abstürze des Briten verantwortlich. Wie er jüngst bekannt gab, wurde bei einem ärztlichen Routinecheck festgestellt, dass eine hormonelle Störung mitverantwortlich war.
Tatsächlich hatte ihm mancher Kritiker nach Erscheinen seines Albums "Rudebox" den Untergang prophezeit - wenn auch nicht zu ersten Mal. Nachdem es 2002 zum Zerwürfnis mit seinem langährigen musikalischen Partner Guy Chambers kam, versuchte Williams sein Glück mit verschiedenen Produzenten und Songwritern, darunter Stephen Duffy, Mark Ronson und zuletzt Trevor Horn (Seal, Cher). Die Ergebnisse waren durchwachsen: Seine letzte Single, "Morning Sun" erreichte in den britischen Charts nur noch Platz 45. Wenn im November das Reunion-Album von Take That, "Progress", erscheint, kann er sich erst einmal zurücklehnen. "Meine nächsten 18 Monate sind durchorganisiert", sagte er dem "Zeit"-Magazin. Robbie Williams darf also noch etwas länger das "riesige, verwöhnte Kind" bleiben. ~ Alexandra Petrusch (teleschau)
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