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Robbie Williams veröffentlicht "Reality Killed The Video Star"
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Robbie Williams veröffentlicht "Reality Killed The Video Star"
10.11.2009 Ein schöner Auftritt sei es gewesen, trotz des "Hausmeisterkittels". Das war das Fazit zumindest der vernetzten Robbie-Williams-Fans, als der Popstar der Weltöffentlichkeit, die diesmal von der Stadt Berlin vertreten wurde, kürzlich einige seiner neuen Songs erstmals live präsentierte. Dazu muss man sagen, dass der "Hausmeisterkittel" ein Mantel war, der den smarten Briten durchaus kleidete, wenn er auch ein wenig eigenwillig gewesen sein mag. Denn er hatte einen Stil, der bei aller Extravaganz das Klassische betonte. Und das passt zu Robbie Williams und zu dessen Album "Reality Killed The Video Star", das dieser Tage in die Läden kommt. Nach ein wenig Irrlichterei und einen kurzen Flirt mit Techno ("Rudebox", 2006) ist Williams zurück im großen Pop. Dort, wo er hingehört.
Das britische Boulevardblatt "Sun", bisher schon aus auflagetechnischen Gründen immer an der Seite des vom Boyband-Mitglied zum größten Popstars der Welt gewachsenen 35-Jährigen, nannte "Rudebox" seinerzeit "die schlechteste Single aller Zeiten". Und auch die Zielgruppe war nicht unbedingt begeistert. "Dieselbe Melodie befindet sich auch auf meinem 80er-Casio Keyboard", schrieb einer der gefürchteten Amazon-Kundenrezensenten, ein anderer schlug vor, lieber Geld für "gute Musik" auszugeben. Robbie Williams tat einem leid. Und ganz offenbar tat er sich selbst auch leid.
Es wurde still um den mittlerweile an den Schläfen leicht ergrauten Briten. Es gab ein paar Meldungen angebliche Drogenprobleme und deren Bewältigung betreffend, alle zwei Monate wurde über einen möglichen Einstieg bei den frisch wiedervereinten Take That spekuliert. Diese Stille war wohl auch Reaktion auf erwähntes "Rudebox"-Desaster. "Nach dem letzten Album schienen sich die Dinge zu wenden, in der Weise, wie die Leute mich wahrnehmen. Deshalb entschied ich mich zu versuchen, erst mal eine Weile aus dem sprichwörtlichen Rampenlicht zu bleiben", sagte Williams selbst. Das Reden, das überließ er anderen: "Wir hingen mit Robbie in Los Angeles ab", sagte etwa Gary Barlow. "Und er spielte uns einige seiner neuen Sachen vor. Die waren richtig gut!"
Etwa zeitgleich sickerten Namen derer durch, die am Album beteiligt sein sollten. Mark Ronson wurde als Produzent ins Spiel gebracht - letztendlich half er beim Songwriting ebenso wie der Ur-Intimus Williams', Guy Chambers, der schon bei Hits wie "Feel" oder "Angels" am Textblock saß. Die Produktion übernahm Trevor Horn. - Eine Pop-Kapazität im besten Sinne, die etwa Frankie Goes To Hollywood, Lisa Stansfield, Seal und Tina Turner Richtung Superpop schob. "Es klingt groß. Es klingt sogar richtig groß", ließ Williams über seine Homepage ausrichten - und legte später noch einmal nach: "fuckin' brilliant" sei das Album. Und eines, an das man später mal bei der Nennung seines Namens denken solle.
Ein neues Selbstbewusstsein, das angesichts der neuen Platte durchaus gerechtfertigt ist und sich auch andernorts niederschlägt. Nach mehreren Jahren in Los Angeles zog Robbie Williams unlängst zurück nach Großbritannien, wo er mit seiner Freundin britischen Medienberichten zufolge in einem Spukschloss lebt. Das ist natürlich grober Unsinn, zeigt aber zumindest eines: Auch die Yellow Press hat wieder Lust auf Robbie. Auf seine Geschichten, auf seine Eigenwilligkeiten, auf jedes noch so kleine Gerücht. Und das ist, was den Abverkauf von "Reality Killed The Video Star" angeht, vermutlich ein gutes Zeichen. Das große Geldverdienen wird indes auch außerhalb des eigentlichen Kerngeschäftes stattfinden: "Robbie Williams Racing" heißt das Spiel, das man bald für iPod und iPhone erwerben kann und in dem man dem Robster beim Motorradfahren steuern kann. Ohne Hausmeisterkittel. ~ Jochen Overbeck (teleschau)
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