Ausgemachte Sache
Ich + Ich und Unheilig gehen mit großem Vorsprung in Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest"
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Ausgemachte Sache
Ich + Ich und Unheilig gehen mit großem Vorsprung in Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest"
22.09.2010 Von Chancengleichheit kann keine Rede sein: Wenn bei Stefan Raabs "Bundesvision Song Contest" am Freitag, 1. Oktober, 16 Bands und Künstler antreten, lässt sich wie in den fünf Jahren zuvor, prophezeien, wer Siegertyp und wer Statist sein wird. So dürfte es niemanden wundern, wenn sich in diesem Jahr das Popduo Ich + Ich und die düstere Rockformation Unheilig ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg liefern. Bei dem Titelkampf, den ProSieben ab 20.15 Uhr live aus der Berliner Max-Schmeling-Halle überträgt, galt bisher: Wer Charterfolge und eine starke Fanbase vorzuweisen hat, gewinnt - nur einmal gab es in den letzten Jahren eine echte Überraschung.
AK4711, Casino Zero oder Angela's Park: Bands, deren Namen niemand kannte, gab Stefan Raab in den letzten Jahren eine Bühne - eine ziemlich große sogar. Auch wenn die Quoten mit jeder Ausgabe sanken, erreichte die letztjährige Ausscheidung wieder solide 17,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Für eine solche Plattform ist jeder Newcomer und Independent-Künstler dankbar. Jedoch: Oben genannte Bands dürften nach wie vor nur wenigen ein Begriff sein. Kaum ein Künstler, der sich auf den letzten Plätzen des Contests wiederfand, konnte einen nennenswerten Karriereauftrieb verzeichnen, von einer Chartplatzierung ganz zu schweigen.
Aber, dabei sein mag nicht alles sein, aber womöglich doch schon viel. Und so wird sich wohl auch in diesem Jahr eine Vielzahl der Teilnehmer über den Auftritt allein freuen - und mit ihnen die Plattenfirmen, die ihre Künstler hier gut promotet wissen. Wie viele der Newcomer haben die Indie-Popper Auletta (Rheinland-Pfalz, "Sommerdiebe") ein neues Album in der Hinterhand oder bereits veröffentlicht. Ebenso die Bremer Kleinstadthelden, die mit "Indieboys" gefälligen Konfettipunk abliefern. Um ihre geringen Chancen beim Wettbewerb wissen auch die Liedermacher Dirk Darmstädter und Bernd Begemann (Niedersachsen, "So geht das jede Nacht"), die einen Rock-Schlager von Freddy Quinn aus dem Jahr 1956 covern. "Ich sehe uns nicht ernsthaft am Mitkonkurrieren", sagte Begemann in einem Interview. Die Strategie des Duos: "Wir tun, was wir sowieso tun, nur vor mehr Leuten. Jede Platzierung, die besser als der 16. Platz ist, wäre ein Erfolg."
Eine etwas bessere Platzierung erwarten sich vermutlich die Hamburger Rockgruppe Selig ("Von Ewigkeit zu Ewigkeit") und die Ostrock-Legende Silly (Sachsen-Anhalt, "Alles Rot"). Im Mittelfeld könnten sie mit ihrer langjährigen Bühnenerfahrung Punkte sammeln. Doch um ohne vorherige Charterfolge oder Formatradio-Einsatz einen Überraschungserfolg zu landen, bräuchte es schon eine umso engagiertere Fanbase. So wie sie im letzten Jahr die Power-Metal-Band Rage ("Gib dich nie auf") im Rücken hatte: Treue Fans wählten die 1984 gegründete aus Nordrhein-Westfalen auf Platz drei. 2008 gelang der Mittelalter-Rockband Subway to Sally ("Auf Kiel") sogar in knapper Sieg vor Pop-Sänger Clueso ("Keinen Zentimeter").
Auf dem Treppchen fand man ansonsten stets etablierte Künstler: In der Erstausgabe des "BuViSoCo" surfte die Pop-Band Juli ("Geile Zeit") quasi auf ihrem Chart-Erfolg mit "Perfekte Welle" in den Wettbewerb und verwies Fettes Brot ("Emanuela") und Sido (nahm bei seinem Auftritt mit "Mama ist stolz" erstmals die Maske ab) auf die Ränge zwei und drei. Im Folgejahr gewann erwartungsgemäß die Berliner Reggae-Combo Seeed ("Ding"), 2007 siegten Oomph! und Die-Happy-Frontfrau Marta Jandová ("Träumst du?") vor Jan Delay ("Feuer"), und im letzten Jahr holte "Stadtaffe" Peter Fox den Wettbewerb mit "Schwarz zu Blau" erneut in die Hauptstadt.
Mit nüchternem Blick auf den bisherigen Charterfolg kommen demnach in diesem Jahr nur die düstere Rockband Unheilig mit ihrem charismatischen Sänger "Der Graf" mit der Ballade "Unter deiner Flagge" und das Berliner Pop-Duo Ich + Ich mit ihrer neuen Single "Yasmine" für die vordersten Plätze infrage. Beim Kampf um den Titel haben Annette Humpe und Adel Tawil, die ihre gemeinsame Karriere demnächst vorerst auf Eis legen wollen, womöglich deshalb sogar einen kleinen Vorteil. ~ Alexandra Petrusch (teleschau)
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