Motörhead

Nachdem Lemmy 1974 "Hawkwind", deren Space-Metal auch in die Metal-Geschichte eigegangen ist, verlassen hatte, trommelte er ein paar Musiker zusammen und gründete die Band "Bastards". Bald änderte man den Namen in "Motörhead", sinngemäß ins Deutsche übertragen "Geschwindigkeitsfanatiker", und spielte speedigen Metal mit eher harten Lyrics, der sich im Laufe der nächsten Jahre bzw. Jahrzehnte kaum ändern sollte. Ihre erste Single "On Parole" schraubten sie 1976 zusammen, d.h. eigentlich sollten sie nur die Single einspielen, stattdessen nahmen sie das komplette Album in vier Stunden auf. Dieses kam dann erst vier Jahre später heraus, aber nicht als Debüt.

Als Debüt-Longplayer fungierte die Platte "Motörhead" (1977). Im Anschluss daran tourte man erst einmal mit "Hawkwind". Erfolg war ihnen mit Album Nr. 2 "Overkill" beschert, das einerseits wegen der Texte auf Kritik stieß, sich andererseits aber gut verkaufte (50.000 Stück gleich in der ersten Woche). Im Folgenden erwarben sich "Motörhead" ihren Ruf als hervorragende Live-Band. So begeisterten sie 1980 die Fans auf dem "Hammersmith Odeon"-Konzert. Mit "Ace Of Spades" verdienten sie sich Goldstatus. Beliebt waren sie vor allem in Europa. Auf einer US-Tour mit Ozzy Osbourne zeigte sich, dass die Amis offenbar nicht so sehr auf schnellen Metal standen.

Es folgten weitere Veröffentlichungen ("No Sleep 'Til Hammersmith" (Live-Album), "Iron Fist" (1982) - beide sehr erfolgreich, im Anschluss (1983) "Another Perfect Day", das sich als Flop erwies - bandintern hatte es einige Probleme gegeben, was auch mehrere Umbesetzungen in dieser Zeit erklärt. Nachdem diese gelöst waren, ging die Erfolgsgeschichte weiter, wie die Werke "Orgasmatron", "Rock'n'Roll" und die Europa-Tour mit "Exciter"", Manowar","Tank" und "Samson" zeigten. Auch in Amerika stieß man nun auf mehr Akzeptanz, da sich dort mittlerweile eine Speed-Metal-Szene etabliert hatte. Nach zweimaligem Labelwechsel kam "1916" heraus, das als eines ihrer besten Alben gilt.

Bald wurden sie von ihrem aktuellen Label gefeuert, da ihre Texte als kriegsverherrlichend angesehen wurden und Lemmy seine stumpf-dumme Seite offenbarte, als er sich ein Outfit mit u.a. Nazi-Orden verordnet hatte. Nun produzierten sie in Eigenregie, ohne auf Erfolg verzichten zu müssen, wie "Bastards" bewies. Im Übrigen stellte sich heraus, dass Lemmy's nazihafte Auftritte lediglich Provokation gewesen sind. Als Nächstes standen die Alben "Snake Bite Lover" und 1999 "Everything Louder Than Everyone Else" (Live), das in Deutschland aufgenommen worden ist, an. "Motörhead's" Beliebtheit in Deutschland wuchs.

Die Band war auch bei "TV-Total" zu sehen, was nicht der einzige TV-Auftritt bleiben sollte. Die 2004er-Scheibe "Inferno" zeigte, dass "Motörhead" ihrem Stil weitgehend treu geblieben sind und damit eine zuverlässige und beständige Anhängerschaft hinter sich wissen.

Line-Up - Lemmy - Gesang, Bass, Phil Campbell - Gitarre, Mikkey Dee - Schlagzeug