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Ein Star in Oslo?


Lenas Chancen beim "Eurovision Song Contest" stehen nicht schlecht

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Ein Star in Oslo?

Lenas Chancen beim "Eurovision Song Contest" stehen nicht schlecht

14.05.2010 Nervosität? Nein. Lena Meyer-Landrut macht sich nicht verrückt. Sie freue sich auf ihren Auftritt beim "Eurovision Song Contest", erklärt die 18-Jährige im Interview. Erwartungsdruck? Ebenfalls Fehlanzeige. Denn sie glaube nicht, "dass mich irgendjemand verprügeln oder foltern würde, wenn ich nicht den ersten Platz schaffe". Ob sie mit ihrer unbeschwerten Art, dem leicht ungelenken Vortrag ihres Songs "Satellite" nicht nur die deutschen Charts, sondern auch die Herzen des europäischen Fernsehpublikums erobern kann, wird sich beim Finale des "Eurovision Song Contest" (Sa., 29.05., 21.00 Uhr, ARD) zeigen müssen. Ein Blick auf Lenas Konkurrenz lässt allerdings die Hoffnungen steigen, dass die Stefan-Raab-Entdeckung tatsächlich nicht nur "Unser Star für Oslo" sein könnte, sondern dort tatsächlich zum europaweiten Star wird.

Sorgen braucht sich die Hannoveranerin tatsächlich keine machen: Auch wenn ARD-Programmchef Volker Herres schon die Suche nach dem deutschen Beitrag zur "nationalen Aufgabe" hochstilisierte, ein größeres Scheitern als letztes Jahr ist wohl kaum möglich. Man erinnere sich - oder vielleicht besser auch nicht: Am Ende sprang Platz 20 für Alex Christensens Swing-Pop-Nummer "Miss Kiss Kiss Bang" heraus, der seinen Auftritt durch eine Performance von Burlesque-Star Dita van Teese "veredelte".

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Zudem genießt Lena als deutsche Starterin einen Vorteil: Sie ist sicher für das Finale qualifiziert - wie auch die Teilnehmer aus Spanien, Frankreich, Großbritannien und aus dem Gastgeberland Norwegen. Wenn also allerorten unter Grand-Prix-Fans diskutiert wird, welchem Beitrag der Sieg in Oslo zuzutrauen ist, dann geschieht das noch unter einem gewissen Vorbehalt. Denn andere Nationen müssen sich erst noch in zwei Halbfinals qualifizieren, die am 25. und 27. Mai ausgetragen werden.

Bei der Frage, wer den Songwettstreit 2010 gewinnen könnte, zeichnen sich nichtsdestotrotz bereits Favoriten ab. Auf der Eurovision-Homepage des NDR (www.eurovision.ndr.de) sind bereits vorab Videos von allen Beiträgen zu sehen. Dort können User auch bereits Punkte - von eins bis zehn, die obligatorischen "Zwölf Punkte" fehlen leider - für die teilnehmenden Songs verteilen. Das Zwischenergebnis hier ist deutlich: Die Nation - oder wenigstens der eingefleischte Grand-Prix-Fan - steht ganz klar hinter Lena. Die größte Konkurrenz für Deutschlands zweiten Sieg nach Nicoles Triumph 1982 lauert für die User demnach in Aserbaidschan, Armenien, der Türkei und Dänemark.

Diese Einschätzung deckt sich weitestgehend mit den Quoten britischer Buchmacher (Lena wird hier als Zweite gehandelt), als Topfavorit gelten hier neben den genannten Nationen noch Israel und Kroatien. Und jene hatten sich letztes Jahr als gute Kaffeesatzleser erwiesen und dem späteren Gewinner, Alexander Rybak, schon im Vorfeld die besten (Wett-)Chancen eingeräumt. Die härteste Mitbewerberin Lenas sollte demzufolge eine junge Dame aus Aserbaidschan namens Safura Alizadeh sein, die den Titel "Drip Drop" interpretieren wird.

Könnte durchaus aufgehen: Safura ist süße 17 Jahre alt, dürfte vom durchschnittlichen Osteuropäer (der ja sowieso immer mit seinen Nachbarländern kungelt und sich Stimmen zuschiebt!) als attraktiv empfunden werden, und singt eine modern produzierte Pop-Ballade, über die sich auch Superstar Leona Lewis nicht bei ihren Songwritern beschwerden würde.

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Ganz große Emotionen beim Publikum wecken will auch Schönling Harel Skaat, der mit dem extrem opulent arrangierten, auf die Tränendrüsen drückenden "Milim" sein Heimatland Israel vertritt. Weitere Parallele: Beide gingen in ihren Heimatländern als Stars aus Castingshows hervor. Den engeren Favoritenkreis komplettiert das Norah-Jones-Double Eva Rivas aus Armenien, die mit "Apricot Stone" einen der seit Jahren beim Song Contest unerlässlichen, leicht folkloristisch angehauchten Popsongs beisteuert.

Und sonst? Droht die Veranstaltung etwas gleichförmig zu werden: Denn leider ist zu erwarten, dass die noch einigermaßen schrägen bis unterhaltsamen Beiträge womöglich schon im Halbfinale scheitern. Hera Björk aus Island etwa, die mit körperlicher und Eurodancefloor-Wucht nur ihrem Vornamen alle Ehre macht. Oder auch das slowenische Ensemble Roka Zlindra & Kalamari, die mit ihrem Trachten-Poprock eigentlich eher ein Fall für den Grand Prix der Volksmusik wären. Spannend dürfte auch zu beobachten sein, ob einer der wenigen Balkan-Beat-Beiträge, "OPA", gesungen vom Griechen Giorgos Alkaios, sich durchsetzt. Oder ob Europa schon im Halbfinale beschließt, dass die Hellenen - wenigstens in Oslo - für ihre Haushaltslöcher "bezahlen" müssen.

Aber im Ernst: Angesichts der überwiegenden Harmlosigkeit der anderen Teilnehmer muss Grand-Prix-Deutschland sich nicht fürchten. Befürchtungen, dass Lena, die eher wohl ohne leicht bekleidete Tänzer(innen) oder ähnliches Show-Brimborium auftreten wird, zu wenig auffällt, zerstreute kürzlich kein Geringerer als Alexander Rybak. Der Vorjahressieger räumt Lena beste Chancen ein und erklärte in einem Interview mit dem NDR, dass sie keine große Show brauche. "Sie ist die Show, sie geht ehrlich mit der Kamera um und lächelt", so der Norweger. Abgesehen davon sei "Satellite" der "coolste Song" des ganzen Wettbewerbs. Alle Zeichen also auf Sieg? Nun, wahrscheinlich freut sich die Grand-Prix-Nation auch dann schon, wenn Deutschland sich dieses Jahr mal nicht blamiert. ~ Stefan Weber (teleschau)


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