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Gekommen um zu bleiben


Musikalisch Altbewährtes dominiert das neue Jahr

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Gekommen um zu bleiben

Musikalisch Altbewährtes dominiert das neue Jahr

26.12.2008 Es ist fast ein bisschen schade: Den unter Musikjournalisten schon gängigen Witz, dass "Chinese Democracy" im nächsten Jahr sicher erscheinen wird, kann man jetzt nicht mehr reißen. Neben der allgemeinen Überraschung, dass Axl Rose das Guns-N'-Roses-Album fertigstellte und veröffentlichen ließ, konnte man sich aber auch über das ungebrochene, weltweite Interesse an diesem Comeback wundern. Überhaupt lässt sich für 2008 feststellen, dass es vor allem Rock-Urgesteine wie Metallica und AC/DC waren, die - zumindest verkaufstechnisch - allen anderen Mitbewerbern im Musikmarkt um Längen voraus waren. Und man muss kein Prophet sein, um zu behaupten: Das kommende Jahr wird ebenfalls von mehr oder weniger "Alten" dominiert werden.

Denn bereits für die ersten vier Monate des Jahres 2009 kündigen sich neue Alben von Künstlern an, die in ihrem Segment seit Jahrzehnten als absolute Marktführer gelten dürfen. Den Anfang macht schon am 23. Januar der "Boss" höchstpersönlich: "Working On A Dream" heißt das neue Album von Bruce Springsteen. Für die Aufnahmen tat sich der US-Rock-Songwriter erneut mit Produzent Brendan O'Brien und seiner E Street Band zusammen, was erwarten lässt, dass "Working On A Dream" wie auch sein Vorgänger "Magic" aus dem Jahr 2007 klassischen Springsteen-Sound bieten wird. Etwas länger auf die Folter gespannt haben die Schotten-Rocker Franz Ferdinand ihre Fans, deren drittes Album "Tonight: Franz Ferdinand" ebenfalls am 23. Januar veröffentlicht wird. Über drei Jahre haben die Vorreiter der neuen New-Wave-Bewegung seit ihrem letzten Longplayer ins Land ziehen lassen. Dementsprechend wild ins Kraut schossen die Spekulationen über die Weiterentwicklung der Band, vor allem als die Schotten verlauten ließen, man habe Menschenknochen als Perkussioninstrumente eingesetzt. Erste Quellenberichte und Höreindrücke wie die Vorabsingle "Ulysses" lassen jedoch vermuten, dass Franz Ferdinand zwar ihren Sound verfeinert haben, aber weiterhin ihrem Motto treu bleiben, "Mädchen zum Tanzen bringen" zu wollen.

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Auch "Years Of Refusal", das neue Album von Ex-The-Smiths-Frontmann Morrissey, gab es - zumindestens für Teile der englischen Presse - schon vorab zu hören. Und so verkündet die Seite gigwise.com bereits, dass das Album nicht wie erhofft eine vertonte Autobiografie sei, aber ein musikalischer Meilenstein im Schaffen Morrisseys. Bis zum 13. Februar darf weiter gerätselt werden, dann steht "Years Of Refusal" in Deutschland in den Läden. Im Vorfeld wild spekuliert wurde auch über das neuen Album der irischen Rockgiganten U2. Von gescheiterten Aufnahmen mit Produzent Rick Rubin, von einem Plattenfirmenboss, der meinte, das Album bräuchte noch Zeit und einer angeblichen - von HipHop-Lautsprecher Kanye West verkündeten - Zusammenarbeit mit Black-Eyed-Peas-Kopf Will.i.am war zu lesen. Letzteres war wie zu erwarten eine Falschmeldung. Brian Eno, Daniel Lanois und Steve Lillywhite haben das Album produziert, das nun sicher am 27. Februar erscheinen und den Titel "No Line On The Horizon" tragen wird.

Mit seiner Rückkehr auf deutsche Bühnen sorgte Songwriter-Poet Leonard Cohen 2008 für Aufsehen und einhellige Lobeshymnen in der Presse. Nun ist für März auch ein neuer Longplayer der kanadischen Legende angekündigt. Bleibt zu hoffen, dass er nach seinem letzten, etwas unausgegorenen Studioalbum "Ten New Songs" aus dem Jahr 2003 auch auf Platte wieder für Begeisterungsstürme sorgt. Nicht komplett, aber doch merklich an Publikumsgunst verloren hatte zuletzt HipHopper 50 Cent. Vor Erscheinen seines letzten Albums "Curtis" 2007 tönte er, dass er sich aus der Musik zurückziehen wolle, wenn er weniger Einheiten verkaufe als Kanye West, der zeitgleich "Graduation" veröffentlichte. Aus dem hochstilisierten Duell der HipHop-Stars ging West als Sieger hervor. Aufgeben will 50 Cent aber nun doch nicht, nach diversen Verschiebungen soll "Before I Self Destruct" nun im März erscheinen.

Je weiter man in die Zukunft schauen mag, desto ungenauer werden natürlich die Veröffentlichungsprognosen. Sicher ist jedoch, dass auch die Synthie-Pop-Legenden Depeche Mode 2009 zurückkehren werden, die Aufnahmen zu ihrem neuen, noch unbetitelten Album sind seit Kurzem abgeschlossen. Und wie Sänger Dave Gahan gegenüber der LA Times erzählte, sei die Band soundtechnisch zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und habe viele analoge Synthesizer und Drum-Maschinen aus den 70-ern und 80-ern eingesetzt. Ob Depeche Mode diese vollmundigen Versprechungen halten können, wird sich voraussichtlich im April zeigen. Und für den Rest des Jahres ist erst mal Abwarten angesagt. "Nichts passiert" von Silbermond ist für das Frühjahr angekündigt, Green Day arbeiten noch fleißig, Robbie Williams hat wohl neue Songs geschrieben, Kanye West angeblich auch schon wieder ein komplettes Album beisammen. Aber auch für die abschließende Prognose muss man kein Prophet sein: Die richtig großen Überraschungen 2009 sind jetzt sicher noch gar nicht abzusehen. ~ Stefan Weber (teleschau)


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