Plattencover und Frisbeescheiben
Die Myspace-Tipps im August
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Plattencover und Frisbeescheiben
Die Myspace-Tipps im August
15.08.2008 Dass myspace längst nicht mehr nur eine Community, sondern auch so eine Art Promotion-Tool geworden ist, wird dieser Tage besonders im HipHop-Bereich deutlich. Da kann man etwa bei Curse nachhören, dass er - pardon, aber das ist schon arg grausam - seine neue Single um die ärgerliche Westernhagen-Pathoshymne "Freiheit" herum gebaut hat. Prinz Pi zeigt mit einem Snippet, dass er endgültig im derben Elektrorap irgendwo zwischen Deichkind und KIZ angekommen ist, und Bushido macht offensiv Werbung für seine Autobigrafie. Das Spannende passiert indes nach wie vor im Untergrund - hier die Myspace-Newcomertipps für den Sommer.
Zumindest optisch sind Breathe Carolina weit vorne. David und Kylie sehen auf ihrer Myspace-Seite in etwa aus wie ein Stone-Roses-Plattencover: bunt und klecksig. Musikalisch haben sie mit den Manchester-Veteranen aber nichts zu tun: Stattdessen versuchen sie sich an einem Crossover, der natürlich nicht ganz neu ist: Rocktöne, dazu EIne dicke Schippe Elektro - gab's schon mal. Ihr Ansatz ist aber ein durchaus spannender, weil er Ausgangspunkte wählt, die im Genremix bisher selten vorkommen. Da trifft harter, schranziger Nu-Rave im Justice- oder Digitalism-Style auf Emorock à la My Chemical Romace. Wie viel Mainstream-Potenzial das hat, ist verblüffend: Songs wie das extrem eingängige "The Birds And The Bees" wurden bisher gute 600.000-mal heruntergeladen - es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis hier eine große Plattenfirma zuschlägt.
Dem US-Indie Fueled By Ramen gelang dann doch der große Coup: Mit Panic At The Disco wurde einer ihrer Acts zum gefeierten Millionenseller, der spätestens mit der in der Tat sehr ambitionierten zweiten Platte auch die Kritiker begeisterte. Eigentlich hat die Plattenschmiede ihre Wurzeln aber im Punkrock, und zwar in einer reichlich melodiösen Bauart. Bestes Beispiel: The Friday Night Boys, die mit einem extrem eingängigen Mix aus Powerpop-Tönen der Cars-Schule, melodiösem Punk und Alternative-Rock mitten ins Herz treffen. Vom Gros der doch teilweise recht ähnlich klingenden Konkurrenz hebt sich die Band aus Virginia durch dezenten Synthie-Einsatz und einem guten Händchen für den mitskandierbaren Refrain ab, in dem gerne Coming-Of-Age-Themen abgeackert werden.
Rüber nach Großbritannien - mit einem gehörigen Qualitätssprung: Bombay Bicycle Club geisterten bereits durch etliche Bestsellerlisten, und das zu Recht: Ihre Nische liegt irgendwo zwischen den immer etwas vornehm wirkenden Waverock von Bands wie den Editors und Jugendzentrums-Rock, was auch altersmäßig passt: Keines der Bandmitglieder hat die 20 Lenze überschritten. Begeistert zeigte sich übrigens auch die Trendpostille NME. Bombay Bicylcle Club, so orakelte man dort, seien "the hottest band to come from North London for quite some time". Kann man schon so sagen - die Debütsingle, die dieser Tage auf dem kleinen Indielabel "Young And Lost Club" erscheint, dürfte diese Aussage noch einmal unterstreichen.
Bleiben Flamboyant Bella, ebenfalls Briten. Die haben ihre Debüt-7' "Touch" eben mal nicht nur als Platte, sondern auch als Frisbeescheibe veröffentlicht. Das passt ganz gut zum Sound der Band, der sich irgendwo zwischen cheesy 80er-Jahre-Einflüssen und dem fluffigen Streichelzoo-Pop von Los Campesinos bewegt. Mit denen teilt man übrigens auch ein paar Vorlieben: Auch Flamboyant Bella haben den einen oder anderen Song im Programm, der sich vornehmlich dem Tanzen widmet. Und immer, wenn Flo Kirton und James McBreen ihren hübschen Boy-Girl-Zweigesang üben, wird's doppelt schön. ~ Jochen Overbeck (teleschau)
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Eigentlich kann sie nur verlieren. So lautete das nüchterne Fazit fast aller Euphorisierten, als Stefan Raab kurz nach Lena Meyer-Landruts Sieg beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo großspurig das Projekt "Titelverteidigung" ankündigte. Reicht es denn nicht, den europäischen Sangeswettbewerb nach 28 langen Jahren wieder nach Deutschland gebracht zu haben? Nein, es reicht nicht. Sonst wäre Raab ja auch nicht Raab - derjenige, der nie aufhört, wenn es am schönsten ist. Und Lena? Die... mehr »
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